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In Weitramsdorf gab es schon 1795 eine Art Feuerwehr


Autor: Lothar Weidner

Weitramsdorf, Montag, 10. Januar 2022

Recherchen der Feurwehr von Weitramsdorf haben ergeben, dass sie wohl die älteste in Bayern ist. So hatte die Gemeinde bereits im Jahr 1795 eine fahrbare und für damalige Verhältnisse sehr moderne "Fe...
Foto der Weitramsdorfer Feuerspritze von 1795. Das Gerät wird in den Kunstsammlungen der Veste Coburg aufbewahrt.


Recherchen der Feurwehr von Weitramsdorf haben ergeben, dass sie wohl die älteste in Bayern ist. So hatte die Gemeinde bereits im Jahr 1795 eine fahrbare und für damalige Verhältnisse sehr moderne "Feuersprütze" angeschafft. Die Kirchengemeinde beteiligte sich am Kaufpreis mit einem Drittel, wie einer Akte des Staatsarchivs zu entnehmen ist. Nach einer Gemeindeversammlung fand sich eine Bedienungsmannschaft zusammen, obwohl diese erst 1863 urkundlich nachgewiesen wurde, wie der Chronik zum 800. Jubiläum der Gemeinde zu entnehmen ist.

Da damals wenige gute Feuerspritzen vorhanden waren, kam die Weitramsdorfer sogar bei Großbränden in Bamberg, Hildburghausen und Schweinfurt zum Einsatz. Heute noch ist die Spritze in einem brauchbaren Zustand. Zum letzten Mal war sie in den 50er Jahren als Wasserzubringer bei der Flurbereinigung im Einsatz. 1868 kam als Verstärkung eine neue Handdruckspritze dazu und 1943, also während des Zweiten Weltkrieges, wurde die erste Motorspritze angeschafft. Die Bemühungen des damaligen Schultheiß' Angermüller im Jahre 1873, eine freiwillige Feuerwehr zu gründen, wurden vom Herzogshaus schlichtweg abgelehnt. Der Zimmermeister Johann Rauscher, der bereits zum Brandmeister ernannt war, nahm sich jedoch der Sache nochmals an und so wurden am 28. Juni 1875 die ausgearbeiteten Statuten endlich genehmigt. 1878 wurde die Wehr mit einheitlichen Uniformen ausgestattet.

Ihr 225-jährige Bestehen wollte die Feuerwehr in einem würdigen Rahmen feiern, jedoch machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Wie Vorsitzender Gerhard Moser bei der online abgehaltenen Hauptversammlung sagte, soll keine Jubiläumsfeier mehr stattfinden.

Auch Kommandant Thomas Schelhorn bezeichnete das abgelaufene Jahr wegen Corona als außergewöhnlich. "Der Dienstbetrieb und die Vereinsarbeit mussten erhebliche Einschränkungen hinnehmen.

In diesem Jahre soll eine Kinderfeuerwehr gegründet werden. Simone Wels hat sich zur Betreuung der Gruppe bereit erklärt.