Trebgast — Was macht man mit ausgemusterten Gebrauchsgegenständen, Verpackungsmaterial oder Elektroschrott. Man sammelt alles, setzt sich nach Feierabend hin und fängt an, alles miteinander auf einer Leinwand zu verspachteln, zu verkleben, und mit Acryl-, Öl-, Kunstharz- oder Signalfarben zu bemalen. Genau das macht Stefan Gräbner aus Trebgast, wenn er mit seiner Arbeit als Gabelstapler fertig ist. Am liebsten werkelt er im Freien. "In der Wohnung habe ich nicht so viel Platz", erklärt er.
Er kann einfach keine leere Leinwand sehen. Wenn er einmal anfängt, kann er nicht mehr aufhören. Das hat er von seinem Großvater, der war Maler. So etwa 15 Stunden in der Woche verbringt er damit, kreativ und innovativ alles zu verarbeiten, was ihm unter die Finger kommt. Das ist Recycling im besten Sinn.
"Ich könnte das Tag und Nacht machen. Kunst entspannt", begründet er die Leidenschaft für sein Hobby. Klar, dass seine Frau das nicht immer so euphorisch sieht.
Es ist schwer, seine Werke zu beschreiben. Man muss sie sich einfach ansehen. Ein Konzept hat er nicht, wenn er anfängt, vielleicht eine grobe Richtung. Er legt einfach los. Wie es am Ende ausschauen wird, kann er vorher nicht sagen. "Viel ergibt sich während der Arbeit." Dabei experimentiert er gern mit mechanischer oder chemischer Erosion. "Durch teilweise Ablösung von einer oder auch mehreren Farbschichten ergeben sich ganz neue Farbverläufe", erklärt der Autodidakt dieses Vorgehen.
Seine fertigen Kunstwerke nennt er Collagen. Die versieht er dann mit so beziehungsreichen Titeln wie "Circle of secrets", "Tech-ring", "Green factory", "Magic circle" oder Old fashioned". Seit dieser Woche kann man seine Ausstellung "Circle of life" im Foyer der Naturbühne bewundern. hd