In der Stadt ist noch vieles geplant
Autor: Martin Koch
Coburg, Dienstag, 07. Februar 2017
In Coburg gibt es auf jeden Fall noch Nachholbedarf in Sachen Klimaschutz. Diese Meinung vertrat Stadträtin Petra Schneider am Donnerstag bei der Hauptversa...
In Coburg gibt es auf jeden Fall noch Nachholbedarf in Sachen Klimaschutz. Diese Meinung vertrat Stadträtin Petra Schneider am Donnerstag bei der Hauptversammlung des SPD-Ortsvereins Coburg-Südost. Schneider, die auch Vorsitzende der Sozialdemokraten in den Coburger Stadtteilen Ketschendorf und Stets am Bach ist, sagte: "Auch in Coburg ist der Kohlendioxidausstoß, etwa im Bereich Verkehr, zu hoch." Dieser Aspekt müsse auch bei der Aufarbeitung eines Parkraumkonzeptes für Coburg berücksichtigt werden. Schneider: "Noch mehr Verkehr in die Innenstadt? Das darf nicht unser Ziel sein!"
Die Vorsitzende freute sich, dass die Städtebaufördermittel seitens des Bundes von ursprünglich 455 Millionen Euro auf 700 Millionen Euro aufgestockt worden seien. "Davon hat gerade die Stadt Coburg in den letzten Jahren enorm profitiert", stellte Schneider fest.
Gute Haushaltspolitik dürfe nicht nur aufs Sparen reduziert werden, warnte Petra Schneider. "Gute Haushaltspolitik heißt auch: Gestalten für die Zukunft eines Landes und einer Kommune." So müsse in Coburg etwa auch das Wohnen in der Innenstadt unterstützt werden. "Wir brauchen dringend mehr Menschen, die die Stadt lebendig machen." Die Generationen sollten dabei zusammengeführt werden. Als zeitnahes Beispiel nannte sie das Quartier um die Steinwegvorstadt bis hin zum Postgebäude.
Das gleiche Thema erwähnte auch Bürgermeister Thomas Nowak in seinem Grußwort. In der Innenstadt und in der "Sozialen Stadt Wüstenahorn" solle ein Generationen übergreifender und jeweils quartiersorientierter Ansatz verwirklicht werden. Dazu gehöre auch die soziale Durchmischung. "Hartz-IV-fähige Mieten sollen auch Hartz-IV-kompatibel bleiben", sagte Nowak. "Wir brauchen aber auch teure Wohnungen."
Nowak: Integration klappt gut
Nowak freute sich, dass die Integration von Flüchtlingen in Coburg gut vorankomme. Von den derzeit rund 860 geflüchteten Menschen in der Stadt Coburg befänden sich noch 360 im Anerkennungsverfahren. Von den 17 Absolventen einer Berufsintegrationsklasse hätten alle eine Lehrstelle gefunden. Besonders angetan war Nowak von dem Ausbildungsmodell "3 plus 1", eine um ein Jahr verlängerte Ausbildungszeit für junge Geflüchtete, die vor allem der sprachlichen Integration dienen soll. Das Integrationskonzept in Coburg werde derzeit neu aufgestellt. "Wir müssen uns um alle kümmern", sagte Nowak. Es gehe ja nicht nur um Flüchtlinge, sondern auch um andere Coburger mit ausländischer Herkunft. "Den Weg wollen wir weitergehen", sagte Nowak zum beschlossenen Bildungshaus in der Lutherschule am Albertsplatz. "Das wird ein richtiger Renner!" Er rechnete sogar damit, dass in Zukunft wohl sogar ein zweites solches Bildungshaus in Coburg notwendig sein werde. In der Lutherschule sollen künftig nicht nur die bisherige Grundschule, sondern auch eine Kindertagesstätte, derzeit noch im Kyrillpalais gegenüber dem Landestheater, untergebracht sein. Bei der Versammlung der Ketschendorfer und Stetzenbacher Sozialdemokraten wurden noch einige Mitglieder für ihre Treue zur Partei ausgezeichnet. Dazu gehörte auch die Ortsvereinsvorsitzende selber. Sie hatte vor 20 Jahren eigentlich noch mit ihrem Eintritt gezögert. Der damalige SPD-Unterbezirksgeschäftsführer Horst Jürgen Schunk habe sie dann zu einer "Schnuppermitgliedschaft" überreden können, erzählte sie.
Seit 1977, also seit 40 Jahren, ist Jan Aart de Rooij SPD-Mitglied. Er war unter anderem als Stadtrat in Neustadt und als Kreisrat im Landkreis Coburg aktiv. Ihr Silberjubiläum (25 Jahre) als SPD-Mitglied feierte Hildegard Jacobi. Sie ist in der Öffentlichkeit jenseits der Politik vor allem durch ihr ehrenamtliches Engagement in der Kirchenmusik bekannt.
Martin Koch