Der Musikverein Rothenkirchen begeisterte am Sonntag mit einem Weihnachtskonzert die Zuhörer in der St.-Bartholomäus-Kirche. Unter dem Motto "A weihnachtlic...
Der Musikverein Rothenkirchen begeisterte am Sonntag mit einem Weihnachtskonzert die Zuhörer in der St.-Bartholomäus-Kirche. Unter dem Motto "A weihnachtlicha Stund" hatten sich die Verantwortlichen gut an die Zeit gehalten, dabei aber großartige Blasmusik in hoher harmonischer Qualität mit vielen Glanzpunkten geboten.
Dirigent Rainer Ferenz hört auf
Am Ende dieses Hörgenusses gab es Melancholie, denn ein großer Musiker des Frankenwaldes gibt den Taktstock ab. Dirigent und Ehrendirigent Rainer Ferenz hatte sein Orchester gut eingestellt und auch immer wieder durch seine Dialoge mit Instrumentalisten motiviert und inspiriert. Ihn, der seit 52 Jahren aktiver Musiker (Trompete und Flügelhorn) ist, wurde am Ende seines letzten Konzerts vor seiner Verabschiedung als Dirigent ein besonderer Dank und Anerkennung ausgesprochen und ein Präsent überreicht. Daniel Hilbert, der Moderator des Weihnachtskonzertes, bezeichnete Rainer Ferenz als einen großen Musiker des Frankenwaldes mit besonders ausdrucksstarkem Dirigat. Der Vollblutmusiker Rainer Ferenz liebt und lebt Ernst Mosch, wenn er auf der Bühne den Taktstock schwingt und einen Egerländer Marsch oder eine Polka dirigiert. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes mit Leib und Seele dabei und hat auch nach über 30 Jahren Dirigat nichts an seiner Dynamik, die bei all seinen Bewegungen auch seine Musikanten motivieren, verloren. Rainer Ferenz hat alle großen Auszeichnungen und Verdienstmedaillen, die ein Musiker bekommen kann. Ihm wurde die Ehrennadel in Gold mit Diamant vom Bund Deutscher Musikverbände (BDMV) und für 30 Jahre ehrenamtliche Dirigententätigkeit die Ehrennadel in Gold des NBMB verliehen. Der Musikverein Rothenkirchen ernannte seinen Dirigenten 2015 zum Ehrendirigenten, führte Hilbert an. Schriftführerin Meike Steiger ergänzte, daher könne man an einem solchen gelungenen Abend, in dessen Vorbereitung der Dirigent wieder volles Engagement steckte und für die minuziöse Einstudierung viel Zeit opferte, einfach nur Vergelt´s Gott und großen Dank aussprechen. Mit einem kleinen Geschenk wollten die Musiker ein wenig Freude bereiten und ihre Anerkennung ausdrücken, dazu gab es stehende Ovationen vom Orchester für den Ehrendirigenten Ferenz.
Weg von der Hektik des Alltags
Daniel Hilbert freute sich, zahlreiche Besucher begrüßen zu können. Das Programm sei so gewählt, dass es weg von der Hektik des Alltags führen soll und einfach eine besinnliche Stunde biete. So intonierte man auch Melodien, die Gänsehautgefühl hervorriefen, wie etwa das "Ave Maria No Morro" oder "La Novia", auch als Glocken der Liebe bekannt. Zwischendurch gab es etwas Modernes mit der Musical-Filmmelodie "The Lion King" oder auch mit der Reise in das Hochland von Schottland "Highland Cathedral". Auch wenn das Orchester als Gesamtes gut überzeugen konnte und die Zuhörer in seinen Bann zog, waren besondere Höhepunkte einige Soli. Wie "Einsamer Hirte", Solistin an der Querflöte Chiara Sasso. Immer wieder brauste nach jedem Musikstück der Beifall auf. Ein weiterer Glanzpunkt in dem anspruchsvollem Konzert war das Trompetensolo der beiden Solistinnen Diana Ferenz und Selina Grebner, deren Klänge ihrer "Träumende Trompeten" mit Blasorchesterbegleitung tief zu Herzen gingen. Für besonders nachdenkliche Momente sorgte Steffi Dressel mit ihren Gedanken zur Weihnacht, wie es früher war. Die Nachwuchstrompeterinnen Clara-Sophie Dressel und Maya Baumstark sorgten für Mucksmäuschenstille im Gotteshaus mit ihrer besinnlichen Geschichte über vier Kerzen, die Friede, Glaube, Liebe und Hoffnung symbolisierten. Der Musikverein erhielt lang anhaltenden Beifall und konnte sich über freiwillige Spenden freuen, die für die Jugendförderung verwendet werden.
eh