Druckartikel: In der Kita wird es langsam eng

In der Kita wird es langsam eng


Autor: Werner Reißaus

Marktschorgast, Mittwoch, 17. März 2021

Weil sich der Bedarf an Betreuungsplätzen in Krippe, Kindergarten und Hort erhöht hat, denkt man in Marktschorgast über eine Erweiterung des "Hauses für Kinder" nach.
Die Kindertagesstätte "Haus für Kinder" befindet sich derzeit auch coronabedingt im Winterschlaf.


Der Fokus der ersten Gemeinderatssitzung im neuen Jahr lag auf der Kindertagesstätte "Haus für Kinder St. Jakobus". Marktgemeinde und katholische Kirchenstiftung sehen hier dringenden Handlungsbedarf. Sowohl in der Krippe als auch im Hort und im Kindergarten werden die Plätze knapp.

Wie Bürgermeister Marc Benker (CSU) am Mittwochabend feststellte, hat sich die Situation hinsichtlich der Aufnahmekapazität in der Kita in den letzten Monaten deutlich verschärft. Er kündigte deshalb bereits für die nächste Woche eine Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses an, um erste Konsequenzen aus der Bedarfsumfrage vom Dezember 2020 zu ziehen. "Marktschorgast ist eine attraktive und aufstrebende Gemeinde. Wir brauchen Mut, die Aufgabe gemeinsam mit der Kirche und der Kita anzugehen", sagte Benker.

Nach den Vorgaben des Freistaats Bayern seien die Kommunen für die Sicherstellung eines ausreichenden Betreuungsangebots verantwortlich, so der Bürgermeister weiter. "Die Gemeinde entscheidet, welchen Bedarf sie unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Eltern und Kinder für eine kindgerechte Bildung, Erziehung und Betreuung anerkennt."

70 Prozent Rücklauf

Bei der Bedarfsumfrage im Dezember waren alle Familien im Gemeindegebiet mit Kindern unter zehn Jahren angeschrieben worden. Den Rücklauf mit rund 70 Prozent bezeichnete Marc Benker als "außergewöhnlich gut". Er habe mit dem Landratsamt Kulmbach Verbindung aufgenommen. Klar sei, dass "in allen Bereichen in unserem ,Haus für Kinder'" Handlungsbedarf bestehe. Hinzu komme, dass gegenwärtig auch die jährlichen Zahlen der Neugeborenen mit 16 bis 20 erfreulich hoch seien. Man habe die Ergebnisse der Umfrage ausgewertet und mit Kita-Leiterin Jutta Gottwald auf ihre Plausibilität hin geprüft. Diese habe von einem "realitätsnahen Bild" gesprochen.

Nach der Diskussion im Haupt- und Finanzausschuss werde ein Abstimmungsgespräch mit dem Träger und der Leitung der Kita stattfinden, kündigte Benker an. "Wir wollen gemeinsam in eine Richtung gehen." Der notwendige Bedarf soll dann in der nächsten Gemeinderatssitzung am 10. März per Beschluss anerkannt werden.

Bis zu 85 Prozent Zuschuss

Eines steht jetzt schon fest: Es werden bauliche Maßnahmen notwendig. Der Bürgermeister rechnet mit einer Förderung von 50 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten aus Finanzausgleichsmitteln, die über das kommunale Investitionsprogramm auf bis zu 85 Prozent aufgestockt werden könnten. Wie die bauliche Lösung bei einem gleichzeitigen Betrieb der Kita aussehen wird, ist noch unklar. Benker hält auch eine vorübergehende Container-Lösung für möglich. Denkbar wäre für ihn aber auch, zwischenzeitlich andere Räume der Kirchengemeinde zu nutzen. "Ich hoffe, dass wir gemeinsam zu einem guten Ergebnis kommen."

Nikolaus Ott (SPD) berichtete, dass die Kirchenstiftung auch weiterhin bereit sei, die Betriebsträgerschaft zu übernehmen. Gemeinsam mit der Marktgemeinde müsse eine zukunftsfähige Lösung gefunden werden.

Mit den Ausführungen des Bürgermeisters war auch der Antrag der SPD-Fraktion zum Thema Kinderbetreuung beantwortet. Der Marktgemeinderat beschloss noch die Übernahme der Kosten für die Beseitigung der sicherheitstechnischen Mängel im "Haus für Kinder" in einer Höhe von 13 825 Euro. Die Mängel waren durch eine Sicherheitskraft des Erzbischöflichen Ordinariats Bamberg bei einer Begehung festgestellt worden.