Michelau — In der Handball-Landesliga Nord der Frauen ist der TV Weidhausen am morgigen Samstag (16.30 Uhr) beim HC Sulzbach-Rosenberg gefordert. Aufsteiger HG Kunstadt erwartet am Sonntag (14.15 Uhr) den ehemaligen deutschen Meister 1. FC Nürnberg.

HC Sulzbach-Rosenberg -
TV Weidhausen
Mit einem 27:12-Auftaktsieg über den TV Helmbrechts startete der HC Sulzbach-Rosenberg in die Landesligasaison, doch schon am vergangenen Wochenende folgte die Ernüchterung, als die Oberpfälzerinnen gegen die HSG Mainfranken mit 19:21 verloren. Am Samstag gibt der TV Weidhausen seine Visitenkarte im Kreis Amberg-Sulzbach ab. Man darf gespannt sein, wie sich das Team von Trainer Stefan Bartelmeß aus der Affäre ziehen wird.
Eines ist klar, so viele ungenutzte Chancen wie zuletzt gegen Helmbrechts darf sich die Mannschaft gegen den Tabellennachbarn nicht noch einmal erlauben. Auch kann man nicht davon ausgehen, dass erneut Stefanie Hergenröder einen derart glänzenden Tag erwischt wie vergangenen Sonntag.
Zu den Pluspunkten des TVW gehört allerdings die Abwehr, die hervorragend arbeitet und viele Angriffsversuche des Gegners im Keim erstickt. Zwar zeigte die sich gegen Helmbrechts bei Würfen aus der zweiten Reihe etwas verwundbar, doch auch diese Nachlässigkeit lässt sich ausmerzen.
Im Angriff ist es natürlich Stefanie Hergenröder, die einem Spiel ihren Stempel aufdrücken kann. Auch Nora Streicher hatte viele positive Momente, und über die Torgefährlichkeit von Carolin Fichtel muss man nicht viele Worte verlieren. Auch die Einsatzfreudigkeit der übrigen Spielerinnen, allen voran Melanie Riedel und Aylin Faber ist zu loben, sodass man durchaus mit einem gesunden Selbstbewusstsein beim HC Sulzbach-Rosenberg antritt.
Man kann wohl davon ausgehen, dass die HC Spielmacherin Lisa Steiner versuchen wird, das Spiel anzukurbeln, um Spielerinnen wie die wurfstarke Annabella Thorn in gute Wurfpositionen zu bringen. Die dunkelhäutige Spielerin verfügt über eine erstaunliche Sprungkraft gepaart mit einer enormen Treffsicherheit. Die Abwehr des TV Weidhausen sollte beide also nicht aus den Augen verlieren.
So wird es letztlich neben der Trefferausbeute auch darauf ankommen wer das Spiel schneller und besser zu lesen versteht. Auch der neue Trainer des TV Weidhausen ist da mächtig gefordert. kag

HG Kunstadt - 1. FC Nürnberg
"Der Club kommt", heißt es, wenn die Kunstadter Handballerinnen am Sonntag in der Altenkunstadter Kordigasthalle den 1. FC Nürnberg empfangen. Zwar sind von der Mannschaft, die 2008 noch deutscher Meister wurde, nur noch Teile übrig, aber als Bayernliga-Absteiger sind die Mittelfranken ganz sicher eines der Top-Teams der Landesliga.
2009 beendete eine Insolvenz die ruhmreichen Handball-Zeiten des FCN. Im selben Jahr wurde der 1. FC Nürnberg Handball 2009 gegründet, der in der Bayernliga den Neustart wagte. Spätestens nach dem Abstieg im vergangenen Jahr steht man beim Club vor dem nächsten Neustart. Verkörpert wird dieser vor allem durch den neuen Trainer, der den Kennern der Handball-Szene nicht unbekannt sein sollte: Florian Heimpel lief einst im Herren-Trikot der HGK auf und galt als das große Talent, das die HG in der Bayernliga halten sollte. Viele Verletzungen warfen Heimpel aber immer wieder zurück, so dass er sich vor dieser Saison endgültig dafür entschied, sich komplett dem Traineramt zu widmen.
Das Interessante: In der Bayernliga-Saison der Herren hieß Heimpels Trainer bei der HGK Udo Prediger. Dieser wiederum sitzt am Sonntag bei den Gastgeberinnen auf der Bank, sodass es hier nach über zehn Jahren zu einem Wiedersehen kommen wird.
Natürlich gilt der FCN als großer Favorit, doch die HG wird sich nicht kampflos geschlagen geben, muss aber versuchen, vor allem mit einer engagierten Abwehr den jungen Nürnbergerinnen den Zahn zu ziehen. Hoffnung besteht bei Steffi Huber: Ihre Knieverletzung ist soweit genesen, dass es am Sonntag vielleicht zu einem Kurzeinsatz reichen könnte. mts