Immer mehr Fahrschüler scheitern
Autor: Petra Malbrich
Forchheim, Mittwoch, 06. März 2019
Dass immer mehr Schüler durch die Führerscheinprüfung fallen, ist verwunderlich, denn die Prüfung ist eigentlich leichter geworden. Es sind mehrere Faktoren an dem Ergebnis beteiligt.
Immer mehr Fahrschüler fallen durch die Prüfung. 30 Prozent in der Praxis, fast 40 Prozent in der theoretischen Prüfung. Deutschlandweit gesehen. Doch auch Oberfranken liegt im Trend, wie Jürgen Adelfinger, Niederlassungsleiter beim Tüv Süd bestätigt.
Gründe dafür gibt es verschiedene, wenngleich das schlechte Ergebnis auch ein wenig verwundert. "Ich kann nicht verstehen, warum mehr durchfallen, denn die Prüfung ist leichter geworden", betont Josef Metzner aus Forchheim, stellvertretender Regionalverbandsvorsitzender der Fahrschulen.
Es ist wohl ein Zusammenkommen vieler Faktoren, dass immer mehr Schüler durch die Prüfung rasseln. Abgesehen von einer gestiegenen Prüfungsangst spielt sicher auch die Lernbereitschaft und das eigenständige Denken eine Rolle. Und dann gibt es die Prüflinge mit Migrationshintergrund. "Sie tun sich schwer, die schwierig formulierten Fragen zu verstehen", meint Adelfinger.
Pausen zwischen Fahrstunden
Ein anderer Grund hat mit der Prüfung nur zweitrangig zu tun. Haben Fahrschüler früher, vor gut 20 Jahren, den Führerschein in wenigen Monaten durchgezogen, brauchen heute viele gut ein Jahr oder länger dafür, weil sie große Pausen zwischen einer und der nächsten Fahrstunde einlegen.
"Der Stellenwert des Führerscheins ist gesunken", erklärt Adelfinger dazu. Früher habe der Führerschein noch über dem Abitur gestanden. Gerade in Ballungszentren hat der Führerschein längst nicht mehr Priorität. Die Prüflinge sind dort meist schon Mitte 20.
Ein Blick in ländliche Gegenden zeichnet da ein anderes Bild. "Hier ist der größte Anteil bei den Prüflingen mit 17 Jahren", sagt Adelfinger. Immerhin 60 Prozent der Führerscheinabsolventen machen den Führerschein mit 17, die anderen regulär mit 18 Jahren. "Bei den 17-Jährigen ist die Durchfallquote nicht so hoch", bekräftigt Adelfinger. Zumindest in der Praxis nicht. In der Theorie nähert sich auch Oberfranken dem deutschlandweiten Trend.
Was ist der Grund dafür? Zum einen die theoretische Prüfung selbst. "Man geht weg von den festen Bildern, die bei den Fragen sind", erklärt Adelfinger und schiebt ein Beispiel hinterher.