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Im Naturpark knirscht es


Autor: Franz Galster

Regensberg, Dienstag, 07. Juli 2015

Versammlung  Die finanzielle Lage des Vereins Naturpark Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst ist besorgniserregend. Mut macht allerdings ein neues Qualitätssiegel.
Landrat Hermann Ulm sprach zu den Teilnehmern.


von unserem Mitarbeiter Franz Galster

Regensberg — Ein vielseitiges Programm konnte Landrat Hermann Ulm (CSU) den Teilnehmern bei der Mitgliederversammlung des Vereins Naturpark Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst in Aussicht stellen. Die Mitglieder hatten sich dazu in Regensberg eingefunden.
Ulm, der auch Vorsitzender des Vereins ist, trug den mit Geschäftsführer Wolfgang Geißner erstellten Rechenschaftsbericht vor. Man freute sich über die Auszeichnung als "Qualitäts- Naturpark".
Dieses Prädikat erhielt der Verein aufgrund der erfolgreichen Teilnahme an der "Qualitätsoffensive Naturpark". Ein "Qualitäts-Scout" bereiste dazu jeden teilnehmenden Naturpark zur Überprüfung.

Bessere Wahrnehmung

Bei der Evaluierung wird empfohlen, für die regionale Weiterentwicklung die personelle Situation der Naturpark-Geschäftsstelle zu stärken. Zudem wird empfohlen, eine Regionalmarke "Naturpark Fränkische Schweiz" ins Leben zu rufen.
Zusätzlich wird die Zusammenlegung diverser Regionalmanagements angeregt, um so die Wahrnehmung des Naturparks in der Bevölkerung zu verbessern. In diesem Zusammenhang dankte Ulm auch Dieter Preu vom Referat Karst & Höhle, Thomas Bernard vom Tourismusbüro Pottenstein und dem Forstlichen Natur-Berater Dirk Lüder für ihre Unterstützung.
Ulm bezeichnete das Kletterkonzept für den gesamten Nördlichen Frankenjura "Naturverträglich Klettern im Naturpark Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst" als eine Erfolgsgeschichte. Schließlich ging der Landrat auf die vielen Naturparkmaßnahmen ein, die mit Mitteln des Freistaats und der Europäischen Union gefördert werden. Wichtig sei dabei, dass der Verein Naturpark gegenüber den Bewilligungsbehörden als Antragsteller auftritt.
Die lange Liste der Maßnahmen beinhaltet auch drei Großprojekte zur Einrichtung von Wanderleitsystemen in den Gemeinden Gößweinstein, Pottenstein und Wiesenttal. Diese laufen schon länger und sind noch nicht zur Abrechnung gekommen, was sich auch im Ergebnis des Haushalts negativ niederschlägt. Der Naturpark beschäftigt seit 34 Jahren drei Arbeitskräfte.
Aufgaben wie die Instandsetzung von Wanderwegen und Erholungseinrichtungen, Besucherlenkungsmaßnahmen in Schutzgebieten und Landschaftspflege mit Felsfreilegung sind Schwerpunkte ihrer Arbeit. Um ihn weiterhin auslasten zu können, warb Ulm darum, den Trupp auch für Arbeiten wie Kontroll- und Unterhaltsmaßnahmen wie Radwanderwegen in den Kommunen einzusetzen, die nicht staatlich gefördert werden.
Dies gehe aber nur, wenn die beteiligten Gemeinden die Einsatzkosten für drei Mann von 700 Euro pro Tag übernehmen. Zu den größten geförderten Projekten im laufenden Jahr 2015 zählen unter anderen Restarbeiten zur Neubeschilderung der Wanderwege im Gemeindebereich der Stadt Ebermannstadt, Neubeschilderung der Wanderwege des Gemeindegebiets Ahorntal oder die Instandsetzung des Wanderweges beim Wasserfall bei der Moritzkapelle. Diese gehört zur Gemeinde Leutenbach.
Knapp ging es im Haushaltsbericht zu den Wolfgang Geißner präsentierte. Ein Problem sind die Fördermittel, die erst deutlich nach dem Kostenanfall fließen. "Ist unser Naturpark ein Fall für den Insolvenzverwalter?", fragte Preu.
So standen im vergangenen Jahr Einnahmen von 252 021 Euro Kosten von 277 250 Euro gegenüber, die im Wesentlichen der Arbeitstrupp verursacht hat. Die Differenz decken die Rücklagen, die damit allerdings auf dramatische 4625 Euro gesunken sind.