Im Markt Wiesenttal wird es bis auf Weiteres keine öffentlichen Stromtankstellen geben
Autor: Pauline Lindner
Wiesenttal, Freitag, 16. Dezember 2016
Zwei Bürger des Marktes Wiesenttal fahren ein Elektromobil, einer davon einen Tesla. Er braucht im Ort keine Stromtankstelle, denn zum Tanken zuhause nutzt ...
Zwei Bürger des Marktes Wiesenttal fahren ein Elektromobil, einer davon einen Tesla. Er braucht im Ort keine Stromtankstelle, denn zum Tanken zuhause nutzt er den Ertrag seiner Photovoltaikanlage. Aber er war in der Marktgemeinderatssitzung und verfolgte die Diskussion über die Einrichtung von Stromtankstellen im Gemeindegebiet.
Für Touristen und Besucher wäre soclhe Tankstellen nützlich, fand das Gremium. Karl-Peter Schwegel (BFMW) sieht darin sogar ein ausgesprochenes Werbemittel. Das Problem: Die Finanzlage lässt freiwillige Aufgaben nicht zu. Nach Meinung von Gerhard Kraus (BGS) ist die Energiewende "verkehrt aufgezogen". Daran erinnert ihn die stehenden Windräder in der Umgebung. "Wir zahlen für Strom, der gar nicht produziert wird", pflichtete ihm Schwegel bei.
Hans Heißenstein (WU) sieht technische Probleme bei einer öffentlichen Ladestation, insbesondere die unterschiedlichen Stecker fürs Laden. "Bei der bisherigen Reichweite der Autos ist das noch keine Technologie für das flache Land", befand er.
Es höre sich gut an, in Kommunen Stromtankstellen einzurichten. Bei Kosten von 15 000 Euro soll es 60 Prozent staatliche Förderung geben und der Landkreis Forchheim legt noch 2500 Euro darauf, so dass eine Gemeinde mit rund 3500 Euro dabei wäre.
"Warum müssen aber die kleinen Kommunen den Vorreiter spielen?", fragte Marco Trautner (FWW). Regierung und Autoindustrie unternähmen seiner Meinung nach zu wenig. Nur 4000 Euro Kaufbeihilfe, beschränkt bis 2019 sei zu wenig. Auch für Konrad Rosenzweig (CSU) ist Elektromobilität der Weg in die Zukunft. Den eingeschlagenen Weg hält er aber für falsch. Das Tankstellennetz für Benzin und Diesel sei durch Privatinitiative entstanden. Deshalb sei ein Stromtankstellennetz ebenfalls Unternehmersache. Helmut Hofmann (ZuJu) beklagte die kurze Entscheidungsfrist, auch wenn er Stromtankstellen für das richtige Mittel gegen still stehende Windräder hält. Roland Knauer (BGS) konnte sich mit Standorten auf öffentlichen Flächen anfreunden. Gegen drei Stimmen beschloss der Rat seine Hilfestellung bei der Standortsuche.