Ihre Musik macht die Seele heiter
Autor: Matthias Einwag
Kloster Banz, Dienstag, 26. Mai 2015
Interview Die Pianistin Nina Scheidmantel gibt am 13. Juni in Kloster Banz ein Benefizkonzert mit Werken berühmter Komponisten. Der Erlös kommt notleidenden Kindern zugute. Nina Scheidmantel freut sich sehr, dass sie helfen kann.
Kloster Banz — Nina Scheidmantel ist im Seßlacher Stadtteil Gemünda aufgewachsen. In ganz Franken ist die 22-Jährige durch ihre virtuose Klaviermusik seit langer Zeit bekannt. Nina Scheidmantel begann mit sechs Jahren Klavier und ab dem zehnten Lebensjahr zusätzlich Klarinette zu spielen. Nach dem Besuch einer Frühförderklasse studierte sie an der Hochschule für Musik in Würzburg Klavier. Nina Scheidmantel war mehrmals Preisträgerin des Bundeswettbewerbs "Jugend musiziert" für Klavier Solo, Duo (hier mit ihrer Schwester Jana) sowie Klarinette Solo und Duo.
Am Samstag, 13. Juni, gibt sie in Kloster Banz ein Benefizkonzert (Einlass 10.30 Uhr, Beginn 11 Uhr) unter dem Motto "Musik für die Seele". Dabei interpretiert sie Werke von Bach, Beethoven, Bartok und Chopin.
An Stelle eines Eintritts wird um Spenden für die Aktion "Sternstunden" des Bayerischen Rundfunks gebeten.
Wir sprachen mit Nina Scheimantel über das Zustandekommen des Konzerts und ihr soziales Engagement.
Sie geben in Kloster Banz ein Benefizkonzert, dessen Erlös den "Sternstunden" zugute kommt. Was hat Sie dazu bewogen?
Nina Scheidmantel: Auf Empfehlung der Hanns-Seidel-Stiftung bekam ich eine Anfrage von Familie Mengesdorf, welche die Veranstaltungen zugunsten von "Sternstunden" organisiert, ob ich das diesjährige Benefizkonzert übernehmen möchte. Die Aktion des BR ist ja hinreichend bekannt und geschätzt, weshalb es mir eine große Freude war, dem zuzusagen und etwas für den guten Zweck beizusteuern.
Warum schätzen Sie die "Sternstunden"-Aktion des Bayerischen Rundfunks?
Da die Verwaltungskosten von externen Unternehmen getragen werden, kann man bei "Sternstunden" sicher sein, dass jede Geldspende ohne Abzug an bedürftige Kinder weitergegeben wird. Es ist wunderbar, dass sich so viele für dieses Projekt engagieren und sich viele Menschen versammeln, um Spenden zu sammeln. Es ist erstaunlich, dass auch prominente Persönlichkeiten für diverse Benefizveranstaltungen gewonnen werden konnten.
Wird in Bayern genug für notleidende und behinderte Kinder getan?
Eine schwierige Frage... Ich bin der Überzeugung, dass alle Organisationen ihr Bestes geben, um das Leiden aus der Welt zu schaffen, allerdings ist das eine schier unmögliche Aufgabe.
Wenn man seinen Blick über Bayern und auch über Deutschland hinaus schweifen lässt, sieht man, dass es überall auf der Welt hilfsbedürftige Menschen gibt. Deshalb kann eigentlich nie genug für notleidende und behinderte Kinder getan werden.
Geben Sie öfters Benefizkonzerte, um jemandem zu helfen, der in Not geraten ist?
Einmal habe ich zusammen mit meiner Schwester im Kunstverein Coburg auf der Benefiz-Matinee von "Terre des hommes" konzertiert, welche ebenfalls Hilfe für Kinder in Not bietet. In Bayreuth habe ich auch schon ein Konzert in der Kapelle des Klinikums gegeben, das über Multimediageräte in die Patientenzimmer übertragen wurde, um es auch ans Bett gebundenen Patienten zu ermöglichen, beim Konzert live dabei zu sein. Da ich aber noch am Anfang meiner Laufbahn stehe, haben sich mir noch nicht viele Gelegenheiten geboten, Benefizkonzerte zu geben.
Es wäre natürlich schön, wenn ich auch in Zukunft Menschen durch meine Musik helfen kann und sie, seien es auch nur ein zwei Stunden, glücklich machen kann.
Könnten Sie sich vorstellen, auch einmal ein Konzert für Asylbewerber zu geben, um durch die Weltsprache der Musik ein wenig Freude in ihren Alltag zu bringen?
Auf jeden Fall kann ich mir das vorstellen. Wie Sie schon sagen, ist Musik eine Weltsprache und sie hat auch schon zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges - und vorher natürlich auch - Menschen unterschiedlichster Herkunft vereint und gab Hoffnung. Ich bin bereits in der Yehudi-Menuhin-Stiftung "Live Music Now - Franken e.V." aufgenommen, welche Konzerte in Krankenhäusern, Kindergärten oder sogar Gefängnissen organisiert.
Wenn der entsprechende Saal mit Instrument zur Verfügung steht bin ich bereit, auch für Asylbewerber ein Konzert auf die Beine zu stellen.
Macht das Helfen glücklich?
Wer jemals schon geholfen hat, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, kann mir sicher bestätigen, wie überwältigend das Gefühl ist, in die Augen der Menschen zu schauen, denen man eine Freude bereitet hat. Diese Freude kommt auf jeden Fall auf einen selbst zurück, es ist unbeschreiblich.
Das Interview führte Matthias Einwag