Die Beine und das Gehör machen zwar nicht mehr so gut mit, aber der Geist ist hellwach und topfit - so feierte Eva Fischer ihren 95. Geburtstag. Jeden Tag liest sie die Zeitung und informiert sich im Fernsehen über die neuesten Nachrichten.
Die ehemalige Grundschullehrerin verbringt ihren Lebensabend im eigenen Haus, liebevoll umsorgt von ihrer Pflegerin Lidia und ihrer Nachbarin Eva. Ihr Sohn Dieter lebt mit seiner Familie in Göttingen und ist froh, dass es so eine gute Betreuung für seine Mutter gibt.
Ein besonderer Lichtblick ist die kleine Nelly, die Tochter der Nachbarin Eva. "Sie ist meine beste Freundin", sagt die Jubilarin über die Kleine und das beruht anscheinend auf Gegenseitigkeit, denn auch an diesem Ehrentag sitzt Nelly am liebsten auf dem Schoß von Eva Fischer.

Traum vom selbstständigen Leben

"Der Wunsch meiner Mutter war, im eigenen Haus leben zu können", sagt ihr Sohn Dieter. Diesen Traum konnte ihr der Sohn dank der Hilfe der Nachbarin Eva und ihrer Pflegerin Lidia ermöglichen. Und das eigenständige Leben mit den helfenden Händen funktioniere, versichert er. Eva Fischer stammt aus Bamberg und kam als blutjunge Lehrerin in den Norden des Frankenwaldes.
Ende der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts unterrichtete sie zwei Jahre in Tschirn und wechselte dann in die Schnaid, einen Ortsteil von Wallenfels.
Von dort stammte ihr Mann Hans, der leider bereits vor 25 Jahren verstarb. Mit dem Bau der Schule in Wallenfels wurde die Dorfschule in der Schnaid aufgelöst und Eva Fischer wechselte 1971 in die neue Schule. Jahrelang war sie dort Konrektorin und blieb ihrer Schule treu bis zu ihrer Pensionierung.
Noch heute bleiben ihre ehemaligen Kollegen und der damalige Rektor Wolfgang Eidloth der Jubilarin verbunden und besuchten sie an ihrem Ehrentag. Glückwünsche überbrachte auch der Stellvertreter des Landrats, Bernd Steger, und für die Stadt Wallenfels gratulierte Bürgermeister Jens Korn. Gottes Segen und viele schöne Jahre wünschte Pater Jan Poja. sd