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Igensdorfer sind stolz auf sich


Autor: Petra Malbrich

Igensdorf, Donnerstag, 14. Januar 2016

Wolfgang Rast zeichnet Einwohner aus, die in den zurückliegenden zwölf Monaten Erstaunliches geleistet haben. Die Perspektive seiner Gemeinde zeichnet der Bürgermeister in hellen Farben.
Bürgermeister Wolfgang Rast (l.) ehrte (v. l.) Alica Kurzer, Marius Laib, Pascal Breunig und Silas Isenmann. Foto: Petra Malbrich


Mit einer Gedenkminute für die Opfer des Anschlags in Istanbul hat der Neujahrsempfang in der festlich dekorierten Lindelbergkulturhalle begonnen. Dort konnte Igensdorfs Bürgermeister Wolfgang Rast (IU) seinen Vorgänger, Altbürgermeister Erwin Zeiß, Vizelandrat Otto Siebenhaar (FW) sowie Polizeidienststellenleiter Manfred Hänchen und Wolfram Brehm, den stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der IHK Oberfranken, begrüßen.
Weg vom Weltgeschehen richtete der Gemeindechef den Blick fest auf die zurückliegenden Ereignisse und künftige Aufgaben in der Gemeinde. Breitbandausbau, die Sanierung der Wasserversorgung und der Lindelberhalle waren Themen seiner Ansprache.
Traditionell wird der Neujahrsempfang genutzt, um verdiente Mitglieder der Gemeinde zu ehren. Zuvor hatte Rast die feierliche Aufgabe, den Igensdorfer Musikpreis 2016 zu verleihen. Der Preis wurde von Norbert Reindl, dem Vorsitzenden des Fördervereins der Musikschule, gestiftet. Dotiert ist er mit je 50 Euro. Pascal Breunig und Silas Isenmann waren die beiden Musiker, die sich über diese Auszeichnung freuen durften. Seit elf Jahren ist Breunig an der Igendorfer Musikschule.


Aushängeschild der Gemeinde

Er lernte zunächst Keyboard, dann Klavier. Seine Leidenschaft gehört aber dem Jazzpiano. Klassische Werke liegen ihm genauso wie die Improvisation.
"Besonders verdient gemacht hat er sich im letzten Schuljahr als Korrepetitor von anderen Schülern", sagte Rast. Seit dem vierten Lebensjahr ist Silas Isenmann bei der Musikschule. Seit er fünf Jahre alt ist, spielt er Schlagzeug, ist Mitglied im Percussionensemble und der "Haus- und Hofschlagzeuger" des Saxophonensembles. Selbst bei Großprojekten hat er mitgewirkt.
"Als Solist ist er über die Grenzen der Gemeinde hinaus ein Aushängeschild unserer Musikschule", freute sich Rast, bevor Norbert Reindl den beiden Musikern den Gutschein überreichte. Nicht nur die Musiker der Musikschule, sondern auch das Orchester des Igensdorfer Musik- und Trachtenvereins, unter Leitung von Armin Häfner, beeindruckten mit ihren musikalischen Einlagen. Im sportlichen Bereich liegen die herausragenden Leistungen von Alica Kurzer und Marius Laib, die Igensdorf damit bayernweit ins Gespräch brachten.
Bei den Springprüfungen des FAB-Cups hat die junge Frau aus Etlaswind teilgenommen. Nach 14 Qualifikationsprüfungen schaffte sie es bayernweit mit ihrem Pferd Cadarco auf Platz eins und von über 200 Teilnehmern bundesweit auf Platz 5.


Karotten für das Pferd

"Beim anschließenden Finale Anfang November im oberpfälzischen Kreuth konnte sich Alica den Sieg der Gesamtwertung und somit den Titel Bayerische FAB-Meisterin 2015 sichern", lobte Bürgermeister Rast, der auch einen ungewöhnlichen Blumenstrauß dabeihatte: ein Büschel Karotten für das Pferd.
Bayerischer Meister wurde Marius Laib, der bei den Bayerischen Hallen- und Winterwurfmeisterschaften 2015 in der Altersklasse U20 im Speerwurf den ersten Platz belegte. Den siebten Platz sicherte sich Laib im Kugelstoßen. Beinahe einen Weltrekord stelle die Gemeinde laut Rast auf, wenn es um die höchste Schnapsbrennerdichte geht - das sagte Wolfram Brehm über Igensdorf, das Zentrum des Kirschgartens. "Es gibt 25 Schnapsbrennereien bei 5000 Einwohnern", sagte Brehm in seinem unterhaltsamen Vortrag "Oberfranken im Rücken. Nürnberg im Blick. Kirschen im Bauch" über Igensdorf.


Lockerer Plauderton

Eine Ausnahme bildet die Gemeinde auch hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung. Wo anderswo mehr gestorben als geboren wird, wächst die Bevölkerung in Igensdorf. Von den Alleinstellungsmerkmalen Oberfrankens spannt Brehm im lockeren Plauderton den Bogen hin zu prägnanten Zukunftsthemen.
Digitalisierung, Innovations- und Wissensstandort, Unternehmensförderung, aber auch Oberfranken als Bildungsstandort sind neben der Willkommenskultur, und der Partnerschaft zum Nachbarn in Böhmen die zentralen Handlungsfelder für die nächsten Jahre.