IG Metall wirbt um junge Mitglieder
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Kronach, Dienstag, 08. Dezember 2015
von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Hofmann Kronach — Die IG Metall wirbt um Mitglieder und geht dabei neue Wege. Ziel ist, in hauptamtliches Personal zu investieren. Dieses soll d...
von unserem Mitarbeiter
Karl-Heinz Hofmann
Kronach — Die IG Metall wirbt um Mitglieder und geht dabei neue Wege. Ziel ist, in hauptamtliches Personal zu investieren. Dieses soll dann die Vorteile der Gewerkschaft deutlich und konkret an junge Beschäftigte und auch an Studierende bringen und sie von einem Beitritt überzeugen.
Spitzenfrau zu Gast
Eigentlich ist die IG Metall traditionell eine Gewerkschaft für typische Männerberufe. Erstmals haben nun die Delegierten beim 23. Gewerkschaftstag in Frankfurt den Weg für eine Frau an der Spitze freigemacht. Als Vertreterin des Vorsitzenden Jörg Hofmann führt künftig Christiane Benner Deutschlands größte Gewerkschaft.
Um sie vorzustellen, hatte Jürgen Apfel, Geschäftsführer in der Verwaltungsstelle Coburg, zu einem Pressegespräch eingeladen."Wir helfen Betriebsräten, um damit auch den Unternehmen zu helfen", sagte Apfel. Zufriedene Arbeitnehmer seien entscheidend für ein gutes Betriebsklima. Die Verwaltungsstelle Coburg betreue neben Kronach auch die Mitglieder im Landkreis Lichtenfels. Insgesamt zähle man aktuell 9000 Mitglieder. Betriebsräte in 62 Firmen würden 19 000 Beschäftigte vertreten, ergänzte Nicole Ehrsam, politische Sekretärin in der Verwaltungsstelle Coburg.
Jürgen Apfel freute sich, die neue Zweite Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner, begrüßen zu können, die sich anschließend auch im Schützenhaus Kronach den Delegierten vorstellte. Als erste Frau an der Spitze der 2,3 Millionen Mitglieder war sie zum ersten Mal in der Lucas-Cranach-Stadt.
Wie will sie sich als Frau in einer so starken Männerdomäne durchsetzen? "Das ist nicht einfach und mit viel Arbeit und Engagement verbunden", sagte Benner und blickte zurück auf ihre Anfänge in der Gewerkschaft vor über 25 Jahren.
Während einer Ausbildung im Maschinenbau sei sie zur IG Metall gestoßen und habe sie lieben gelernt, erzählte sie schmunzelnd. Schon als 20-Jährige sei sie in einem Betrieb mit 4500 Beschäftigten zur Betriebsrätin gewählt worden. Auch während ihres Studiums der Soziologie, das sie zeitweise auch in die USA führte, habe sie sich der Jugendarbeit in der IG Metall gewidmet. Über die Bezirksleitungen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sei sie schließlich in den geschäftsführenden Vorstand nach Frankfurt gekommen.
Als Schwerpunkte ihrer Arbeit sah sie die Stärkung der Frauen und Angestellten. Auch wolle sie mehr Studierende in die Gewerkschaft holen. Speziell lägen ihr gleiche Löhne für Männer und Frauen am Herzen. Eine Zukunftsherausforderung werde in einer mehr und mehr digitalisierten Welt die Vereinbarkeit von Arbeit und Leben sein.