IG Metall propagiert Zusammenhalt
Autor: Redaktion
Coburg, Donnerstag, 30. April 2020
Bei vielen Regelungen, die jetzt in der Corona-Pandemie greifen, hat die große Gewerkschaft energisch mitgeredet.
"Solidarisch ist man nicht alleine" - so lautet in diesem Jahr das Motto zum 1. Mai. "Die IG Metall steht für Zusammenhalt und Solidarität, sie steht an der Seite der Beschäftigten", sagte Jürgen Apfel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Coburg, anlässlich des diesjährigen Maifeiertags. Die IG Metall habe erreicht, dass die Bedingungen für die Beschäftigten, die mit den Folgen der Pandemie zurechtkommen müssen, verbessert wurden, heißt es in einer Pressemitteilung. In vielen Betrieben sei in den vergangenen Wochen trotz der Pandemie weiterproduziert worden. In anderen Betrieben liefen jetzt nach einem Shutdown die Bänder wieder an, kehrten Beschäftigte aus dem Homeoffice in die Büros zurück. Insgesamt seien wieder mehr Menschen in den Betrieben. Umso dringlicher sei der Schutz der Beschäftigten vor Gesundheitsgefahren. Zur Corona-Prävention habe die IG Metall deshalb Standards entwickelt, die den Betriebsräten als Handlungshilfe dienen. Die darin enthaltenen Maßnahmen seien in die vom Bundesarbeitsministerium kürzlich vorgelegten verbindlichen Arbeitsschutzstandards eingeflossen.
"Arbeits- und Gesundheitsschutz haben für die IG Metall oberste Priorität. In dieser Frage
sind die Arbeitgeber in der Verantwortung. Betriebsräte haben ein Initiativrecht, um Maßnahmen einzufordern, damit Standards eingehalten werden können. Gemeinsam mit den Belegschaften entwickeln sie Lösungen im Interesse der Beschäftigten", sagte Apfel.
Kurzarbeit und Entgeltsicherung
Solidarität in der Corona-Krise heiße auch, Menschen, die keine Arbeit haben oder kurzarbeiten, besser abzusichern. Mit dem Tarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie vom März werde das Kurzarbeitergeld für circa zwei bis drei Monate auf 80 Prozent erhöht. Auch auf betrieblicher Ebene gebe es Vereinbarungen zur Aufstockung. Auf Druck der IG Metall sei jetzt das gesetzliche Kurzarbeitergeld für Beschäftigte, die keine tarifliche oder betrieblich vereinbarte Aufzahlung bekommen, erhöht worden. Es betrage ab dem vierten Monat statt 60 Prozent künftig 70 Prozent, ab dem siebten Monat 80 Prozent. Für Beschäftigte mit Kindern steige es ab dem vierten Monat von 67 Prozent auf 77 Prozent und ab dem siebten Monat auf 87 Prozent. "Diese Anhebung war überfällig, auch wenn wir uns noch mehr gewünscht hätten. Aber sie lindert Notlagen und ist wirtschaftlich sinnvoll. Einkommensverluste Hunderttausender treffen auch die regionale Wirtschaft."
Auf Drängen der IG Metall sei auch die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I um drei Monate verlängert worden. "Eine Vermittlung in den regulären Arbeitsmarkt ist derzeit kaum möglich. Die längere Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I verhindert, dass die Menschen schnell in die Grundsicherung fallen", sagte Apfel.
Und auch die Unterstützung von Eltern hat die IG Metall nicht aus den Augen verloren. Bei Schließungen von Kitas und Schulen infolge der Pandemie könnten Eltern mit Kindern bis zu zwölf Jahren acht zusätzliche freie Tage für die Kinderbetreuung anstatt des tariflichen Zusatzgeldes wählen, heißt es in der Pressemitteilung. Zudem erhielten Beschäftigte für die Betreuung von Kindern, soweit das zwingend erforderlich sei, bis zu fünf freie Tage ohne Anrechnung auf den Urlaub, das Entgelt werde weitergezahlt. Das habe die IG Metall im Tarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie festgeschrieben. "Alle diese Regelungen wären ohne eine starke IG Metall, die in den Betrieben fest verankert ist, nicht möglich gewesen. Solidarisch ist man nicht alleine. Wenn wir zusammenhalten, ist alles möglich", meint Jürgen Apfel, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall. red