Hundebesitzer müssen künftig für ihre Lieblinge etwas tiefer in die Tasche greifen
Autor: Evi Seeger
Pommersfelden, Dienstag, 17. November 2020
Die Gemeinderäte beschlossen bei zwei Gegenstimmen eine moderate Erhöhung der Hundesteuer. Seit 2006 war die Hundesteuer unverändert. Nun bieten Hunde und deren Hinterlassenschaften in den Kommunen in...
Die Gemeinderäte beschlossen bei zwei Gegenstimmen eine moderate Erhöhung der Hundesteuer. Seit 2006 war die Hundesteuer unverändert.
Nun bieten Hunde und deren Hinterlassenschaften in den Kommunen in schöner Regelmäßigkeit Stoff für Diskussionen. So auch in Pommersfelden. "Manche sagen, wir haben in der Gemeinde mehr Hunde als Kinder", eröffnete Bürgermeister Gerd Dallner das Thema. Um das gleich zu widerlegen: 291 Hunde seien in der Gemeinde gemeldet. Kinder unter 14 Jahren gebe es aktuell jedoch 471, also wesentlich mehr.
50 Euro mussten Hundebesitzer bislang jährlich für ihre Tiere berappen. Dabei kostete der erste genauso viel wie ein zweiter oder dritter Hund. Sogenannte "Kampfhunde" waren in der Satzung mit 500 Euro angesetzt. Wobei diese Steuer nie zur Anwendung gekommen sei. "Hat der Halter eines solchen Hundes ein Negativ-Zeugnis vorgelegt, zahlte er die gleiche Steuer wie für jeden anderen Hund", erklärte Dallner.
Das soll sich künftig ändern. Sieben sogenannte Kampfhunde seien in der Gemeinde gemeldet, bislang alle mit Negativ-Zeugnis. Diese Bescheinigung habe bisher die Steuerpflicht "ausgehebelt", erklärt auf Nachfrage Geschäftsleiter Fedor Glinka. Nach der neuen Satzung werden die sogenannten "Kampfhunde" künftig mit 600 Euro im Jahr besteuert.
Nach lebhafter Diskussion entsprach die Mehrheit der Räte dem Vorschlag von Klaus Escher. Er regte an, jeden Hund mit 60 Euro, Kampfhunde mit 600 Euro zu besteuern. Ein einheitlicher Satz für den ersten und jeden weiteren Hund war ganz im Sinne des Bürgermeisters: "Stirbt der erste Hund, rückt der zweite an dessen Stelle." Eine Staffelung bedeute daher großen Verwaltungsaufwand. In diesem Zusammenhang kamen auch die Hundetoiletten ins Gespräch: Weitere sieben habe die Gemeinde angeschafft. Dallner machte deutlich, "dass sie nicht ganz billig sind", auch die "Bewirtschaftung" durch den Bauhof verursache Kosten. Die Gemeinde tue das für die Landwirte, "damit die Flur nicht verdreckt wird".