Hüttengaudi und Erstbesteigung der "Traischel-Nordwand"
Autor: Klaus-Peter Wulf
Reichenbach, Montag, 08. Februar 2016
Wer bei den Narren im Oberland mitreden will, für den ist der Besuch des Pfarrfaschings im Reichenbacher Burschenheim ein Muss. So war es am Samstagabend ke...
Wer bei den Narren im Oberland mitreden will, für den ist der Besuch des Pfarrfaschings im Reichenbacher Burschenheim ein Muss. So war es am Samstagabend kein Wunder, dass das zur "Reichenbacher Hütte" umfunktionierte Auditorium bereits um 19 Uhr proppenvoll war.
Mit Stimmungshits und Schunkelrunden wurde dem bunt kostümierten Volk gleich richtig eingeheizt. Von den Schotten bis zu den Tirolern war alles vertreten. Selbst die Götter waren vom Olymp heruntergestiegen, und auch die Wikinger hatten es sich nicht nehmen lassen, bei diesem Event dabei zu sein. Selbst eine Kuhherde war von einer nahen Almweide herbeigetrabt, denn bei dem Krach in der Hütte konnten die Rindviecher kein Auge zumachen.
Die Muppet-Show (Reiner Lauterbach und Stephan Melzer) lästerte, dass von den Bürgermeistern aus Hinterkunreuth keiner den Weg zur Hüttengaudi gefunden hatte.
Alle anderen - auch Pfarrer Christian Spindler - waren aber froh, ein Plätzchen gefunden zu haben.
Dann traten die ersten Extrembergsteiger auf den Plan, denn der Wettbewerb spitzte sich zu, endlich als Erster die Traischel-Nordwand, besser als Gaasleithen bekannt, bezwungen zu haben. Die Südroute, im Volksmund "Tempelschleife" genannt, kam ja jeder rauf. Sogar Japaner brachen auf, um die Erstbesteigung in Angriff zu nehmen. Wegen des überraschenden Wintereinbruchs mussten natürlich Viele Schutz in der "Reichenbacher Hütte" suchen, um bei den hohen Minusgraden nicht zu erfrieren. Um bei Kraft zu bleiben, aßen alle das Reichenbacher Spezial-Müsli.
Aber das Warten ist in der Pressecker Region kein Problem. Selbst die Fußballer des ATS Wartenfels haben vier Jahre für den Aufstieg gebraucht, aber nur eines für den Abstieg. Und dann war da im vergangenen Jahr noch die Jubelkommunion.
Als die Gläubigen alle aus der Kirche kamen, hielten sie vergebens nach der Musik Ausschau. Klar, die Mitglieder der Blaskapelle saßen noch beim Schütz zum Frühschoppen...
Besondere Talente
Und dann war da noch der Bergsteiger-Chor mit vier besonderen Talenten, die an der Traischelkapelle auf Pater Godfryd warteten. Um ihn daran zu erinnern, wo Treffpunkt war, wurde das Alphorn als Verständigungsmittel eingesetzt.Einen Kontrast zur Hüttengaudi brachte der rassige Auftritt der ATS-Gymnastikdamen, der die Männerherzen höher schlagen ließ. Ohne Zugabe ihres Westerntanzes kamen die Damen freilich nicht in die Bar.