Hübner mahnt großes Baugebiet an
Autor: Horst Wunner
Langenstadt, Donnerstag, 15. Februar 2018
Die Narbe "Bürgerentscheid gegen das große Baugebiet an der Dreschenauer Straße" im Jahr 2015 verursacht bei Bürgermeister Harald Hübner immer noch Schmerze...
Die Narbe "Bürgerentscheid gegen das große Baugebiet an der Dreschenauer Straße" im Jahr 2015 verursacht bei Bürgermeister Harald Hübner immer noch Schmerzen. Beim politischen Aschermittwoch des CSU-Ortsverbands und der Frauenunion Neudrossenfeld in de Gaststätte Hübner machte er sich Sorgen um die Einwohnerentwicklung. "Wir liegen jetzt erstmals knapp unter 3800, neue Wohnflächen sind daher dringend notwendig."
FUG und SPD hätten damals aus rein politischen Gründen agiert, teilweise mit "Scharlatanerie", sagte der Bürgermeister. Nun gelte es, dennoch Baugrund zu suchen, die Baumesse am 24. und 25. Februar solle dazu helfen. Im Geißlerhof und am Jurablick böten sich kleinere Flächen an. Er hoffe, dass FUG und SPD künftig neuen, größeren Baugebieten aufgeschlossen gegenüber stehen. Die Gemeindeentwicklung sah er positiv, vor allem der Schuldenabbau sei beträchtlich. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrage bereinigt 310 Euro, "da liegen wir weit unter dem Landesdurchschnitt".
Einem zentralen Parkplatz in der Neudrossenfelder Ortsmitte räumte Hübner gute Chancen ein. Wichtig sei, mit Vernunft und Bedacht zu planen. Der Ortskern solle mit einem Klimawandel-Park unterhalb des Friedhofs eine Aufwertung erfahren. Dort könnten Weinstöcke und Hopfen einen Platz finden. Hervorheben
wollte er den Schulstandort Neudrossenfeld, "in dieser Form der einzige im südlichen Landkreis Kulmbach". Der müsse aufrecht erhalten werden, das Angebot mit Ganztagsschule und Ganztagsbetreuung sei eine tolle Sache.
Krippe geplant
Um dem Nachwuchs beste Bedingungen zu bieten, wolle man in diesem Jahr eine Kinderkrippe beim Kindergarten "Kunterbunt" anbauen. Zum Lärmschutz an der A 70 sagte Hübner, dass die Gemeinde derzeit Gespräche mit der Autobahndirektion führe, um eine angemessene und gute Lösung zu finden.Von den Koalitionsverhandlungen in Berlin, die der Landesgeschäftsführer der kommunalpolitischen Vereinigung in Bayern eine Woche lang begleiten durfte, berichtete stellvertretender Landrat Jörg Kunstmann. Die Parteien hätten mühsam gekämpft. "Das waren 16-Stunden-Tage mit tiefen Augenringen, aber es hat sich gelohnt", sagte er.
"Ein fairer Kompromiss"
Die CSU habe Bayern als Einheit vertreten, für ihn sei das Ergebnis ein fairer Kompromiss. Die CDU habe begriffen, dass es eine Begrenzung bei den Flüchtlingen geben müsse. Zum Thema Abschiebung meinte er, dass es immer Härtefälle geben werde, "wir sind aber ein Rechtsstaat und keine Bananenrepublik".Dass Kulmbach einen Universitätscampus bekommt, bringe auch für die Gemeinde Neudrossenfeld in bester Lage zwischen Bayreuth und Kulmbach Vorteile.
FU-Vorsitzende Marion Weidner nutzte die Gelegenheit, auf Aktivitäten des Vereins aufmerksam zu machen. So sei ein Bücherschrank in einer Telefonzelle neben dem Rathaus eingerichtet worden.