HSC künftig mit einem Dreigestirn
Autor: Christoph Böger
Coburg, Freitag, 10. Juni 2016
Steffen Ramer (26) und Florian Dotterweich (28) treten die Nachfolge von Jochen Knauer als Geschäftsführer an und ergänzen Vorstandssprecher Stefan Apfel.
christoph böger
Der Aufstieg in die 1. Bundesliga eröffnet dem HSC 2000 Coburg viele neue Möglichkeiten. Er bringt aber auch eine ganze Reihe an Veränderungen mit sich. Zum Beispiel in der strukturellen Ausrichtung. Neben Änderungen in der Gesellschaftsform wird auch der wirtschaftliche Träger und Spielbetriebs-Lizenznehmer des HSC Coburg künftig von zwei Geschäftsführern hauptamtlich geleitet.
Die Nachfolge von Jochen Knauer werden der bisherige Büroleiter Florian Dotterweich (28) und der aktuelle Leiter für Marketing und Vertrieb, Steffen Ramer (26), antreten. So, wie vom Tageblatt bereits am 9. April exklusiv berichtet.
Das Duo Dotterweich/Ramer sei keinesfalls eine "Notlösung", betonte HSC-Vorstandssprecher Stefan Apfel. Ganz im Gegenteil: "Es gab auch andere Optionen.
Aber wir haben uns ganz bewusst für diese beiden engagierten, jungen Leute entschieden und werfen sie ins kalte Wasser". Florian Dotterweich wird primär die Bereiche Finanzen, Personal und Logistik leiten, Ramers Zuständigkeit beinhaltet die Bereiche Marketing, Vertrieb sowie Sponsoring und Hospitality.
Zusammen mit Vorstandssprecher Stefan Apfel als Projektleiter wird das neue Dreigestirn ab 1. Juli seine Arbeit in dieser Konstellation aufnehmen und die bisher erfolgreiche Arbeit im Sinne des Projekts fortführen. Dazu Apfel: "Nach vielen und intensiven Gesprächen mit meinen Vorstandskollegen und den Mitgesellschaftern haben wir uns einstimmig dazu entschieden, in der Geschäftsführer-Nachfolge auf die interne Lösung zu setzen."
Florian Dotterweich sei mittlerweile seit knapp acht Jahren fester Bestandteil des HSC-Managements, sagte Apfel, und er kenne "unser Projekt" mit all seinen Facetten bestens.
Steffen Ramer ist im vergangenen Sommer vom deutschen Basketball-Meister Brose Baskets als Leiter für Marketing und Vertrieb zum HSC gekommen und habe vor allem in der Sponsorenakquise für die kommende Spielzeit als auch in der strukturellen Konstellation des Sponsoring-Bereichs "seine Qualitäten unter Beweis gestellt", so Apfel.
Neu-Geschäftsführer Florian Dotterweich freut sich sehr über das entgegengebrachte Vertrauen der Vorstandschaft und des Gesellschafter-Kreises, was für ihn nach eigenen Worten eine Bestätigung seiner Arbeit in den vergangenen acht Jahren sei.
"Vor allem im strukturellen und operativen Bereich wollen und werden wir die Professionalisierung weiter vorantreiben, diverse Geschäftsprozesse weiter optimieren und zusammen mit unseren Mitarbeitern in der Geschäftsstelle das ,Projekt HSC' kontinuierlich und mit der nötigen Geduld weiterentwickeln", so Dotterweich.
Ramer ergänzte: "Ich sehe
großes Potenzial für den HSC, aber auch für die Stadt Coburg und die Region, daher werden wir alles daran setzen, die angestoßene Professionalisierung auf und neben dem Handballfeld weiter auszubauen. Als Vorbild und Aushängeschild wollen wir neben unserer Arbeit im Profi-, Nachwuchs - und Breitensport auch unser soziales und kulturelles Engagement sowie die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern stärker vertiefen."
Plan mit Heyder ging nicht auf
Steffen Ramer sagte auch, dass er ohne seinen Förderer Wolfgang Heyder sicher nicht in Coburg gelandet wäre und ihm dafür sehr dankbar sei.Apfel machte kein Hehl daraus, dass für den Geschäftsführerposten der scheidende Manager Wolfgang Heyder vorgesehen war. Der Plan sei sicher ein anderer gewesen, aber: "Wir haben feststellen müssen, dass es nicht funktioniert". Auf die Gründe wollte der HSC-Boss am Freitag nicht mehr eingehen.
Geschicke in Gorrs Händen
Trainer Jan Gorr wird sich weiterhin um die sportlichen Konzeptionen kümmern. "Wir werden unsere sportlichen Geschicke ganz in die Hände von Jan legen." Mit dieser Aussage dokumentierte Apfel, wie wichtig der Trainer auch in der 1. Bundesliga für den Club sein wird.Einen offiziellen, zusätzlichen Titel, wie Sportlicher Leiter oder Teammanager, werde es für den Aufstiegstrainer allerdings nicht geben. Apfel hofft vielmehr, dass Gorr nicht nur seine sportlichen Beziehungen für den HSC weiter einbringt, sondern dass er in der 1. Liga auch dem einen oder anderen Konkurrenten mit "taktischer Raffinesse" ein Schnippchen schlägt.
Großes Vertrauen genieße aber in erster Linie das Spielerpotenziel. Mit vier vielversprechenden Neuzugängen wurde der Kader verstärkt. "Wir glauben an diese Mannschaft. Wir wissen, dass vielleicht die ganz großen Namen fehlen, aber wir können unser Ziel ohnehin nur über das Kollektiv erreichen", ist Apfel überzeugt. Weitere Neuzugänge schloss Apfel zum heutigen Zeitpunkt aus.