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Hotel- und Gaststättenverband ist sich sicher: "Bayern schmeckt"


Autor: Alexander Hartmann

Kulmbach, Montag, 24. Oktober 2016

113 Delegierte aus dem gesamten Freistaat kamen gestern zur alle drei Jahre stattfindenden Landesversammlung des Hotel-und Gaststättenverbandes (Dehoga) Bay...
Sie führt künftig den Dehoga Bayern: die neue Präsidentin Angela In selkammer. Foto: Horst Wunner


113 Delegierte aus dem gesamten Freistaat kamen gestern zur alle drei Jahre stattfindenden Landesversammlung des Hotel-und Gaststättenverbandes (Dehoga) Bayern in die Dr.-Stammberger-Halle. Im Mittelpunkt stand die Wahl eines neuen Präsidiums.
Die Bilanz sieht nicht schlecht aus, wie die Zahlen beweisen. 354 000 Erwerbstätige mit Tendenz nach oben gibt es in den 40 500 bayerischen Gaststätten und in der Hotellerie, von der Pilsstube bis zum Fünf-Sterne-Hotel. Mehr als bei den großen Autoherstellern BMW, Audi und dem Maschinenbau zusammen.


Enorme Wirtschaftskraft

Knapp 10 500 Auszubildende, mit einem leichten Plus, kann man vorweisen, die Betriebe erwirtschafteten zuletzt einen Umsatz von 13,9 Milliarden Euro jährlich. Sie sind also ein wichtiger Faktor in der Wirtschaftskraft, vor allem in den ländlichen Regionen.
Mit guten Konzepten will man dem Wirtshausschwund entgegenwirken, damit der Slogan "Stirbt das Wirtshaus, stirbt das Dorf" möglichst wenig Chancen hat. Dazu stellte die bisherige Vizepräsidentin und neu gewählte Präsidentin Angela Inselkammer Konzepte vor wie Ausbildungs-Botschaften, die Akademie junger Gastronomen, die Integration von geflüchteten Menschen und die Aktion "Bayern schmeckt".


"Wir brauchen Anerkennung"

Das komme bei den Leuten an, meinte sie. Und fügte mit Überzeugung hinzu: "Wir brauchen aber auch Anerkennung für unseren Beruf." Der Zweite Vizepräsident Thomas Förster wies noch auf die Messe Hoga vom 15. bis 17. Januar in Nürnberg hin: "Ein Mekka des guten Essens und für die Gastronomen ein Pflichttermin."
"Wir sind kein verstaubter Verband , haben Einfluss auf die Politik, in der Gastronomie wird Kommunikation großgeschrieben", sagte Landesgeschäftsführer Thomas Geppert. 75 Kreisverbände in den sieben bayerischen Bezirken würden die Interessen nachhaltig vertreten. "Regional - original" heiße eines der Schlagworte, damit der Umsatz noch steige.
Gastredner Thomas Kreuzer,Vorsitzender der CSU-Fraktion im Landtag, bezeichnet den Verband als starken Partner der bayerischen Politik. Der Freistaat genieße einen hervorragenden Ruf als guter Gastgeber. "Dazu brauchen wir auch eine gepflegte Infrastruktur und Sicherheit", betonte er auf die Terroranschläge anspielend. "Wer Angst hat, geht nicht aus, und das spüren die Gaststätten."
Für den barrierefreien Zugang im täglichen Leben nehme man viel Geld in die Hand, das komme auch den Gaststätten zu Gute, fügte Kreuzer an. Zum Mindestlohn äußerte er sich klar: "Wir haben nichts gegen ihn, aber durchaus gegen die überzogenen Ausführungsbestimmungen. Dieses Kontrollsystem muss weg. Misstrauen in diesem Punkt lehne ich ab."


Für niedrigen Steuersatz

Zur Reduzierung der Mehrwertssteuer werde die Staatsregierung einen erneuten Anlauf nehmen, versprach der Leiter der Staatskanzlei.
Der bisherige Präsident Ulrich H. Brandl bat ihn da um Nachdruck, denn es könne nicht sein, dass die Zusatzleistungen im Gastgewerbe mit 19 Prozent bemessen werden . "Wir wollen für alle Lebensmittel, egal wo gekauft, wie zubereitet und wo gegessen, einen niedrigeren Steuersatz.".
Kreuzers Fazit lautete: "Der Dehoga leistet einen großen Beitrag, dass sich Gäste und Einheimische in Bayern wohlfühlen".
Nach den Wahlen zeigte sich der Kulmbacher Kreisvorsitzende Stephan Ertl , der wieder zum Landesrevisor berufen wurde, zuversichtlich über die Zukunft der Gastronomie in der Region: "Oberfranken und Kulmbach freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidium zum Wohle der Gaststätten und Hotels."