Hort muss vergrößert werden
Autor: Baier Media
Pettstadt, Donnerstag, 09. Mai 2019
Die Besiedlung des Neubaugebiets und die erstaunlich hohe Geburtenrate in Pettstadt wirken sich aus.
Es sieht fast danach aus, als sei die Erweiterung und Sanierung der Grundschule ein Wettlauf mit der Bevölkerungsentwicklung. Jüngste Korrektur des Bauplans: Der auf 50 Plätze ausgelegte Hort für die Nachmittagsbetreuung muss auf 66 Plätze vergrößert werden. Dies ergab laut Bürgermeister Jochen Hack (FWG) eine zwischenzeitlich durchgeführte Bedarfsermittlung.
Die Besiedlung des Neubaugebiets und die erstaunliche Geburtenfreude der angestammten Bevölkerung wirken sich auf Kindergarten und Schule aus. Demnächst will sich Hack mit der Kindergartenleitung zusammensetzen, um zu klären, welcher Raumbedarf sich dort abzeichnet. Schon wird darüber sinniert, einen Kita-Neubau auf der Gemeinbedarfsfläche zu errichten, die im nächsten Neubaugebiet "Obere Lehenteile" ausgewiesen werden soll.
Hinsichtlich des Horts an der Grundschule kriegt man gerade noch die Kurve: Das Architekturbüro Nickel und Wachter schlägt vor, den übergangsweise als Küche genutzten Schulraum zur Betreuung der Hortkinder zu verwenden. Die darin zunächst vorgesehene Garderobe soll in einem weiteren, 110 Quadratmeter großen Anbau untergebracht werden, um den neuen Brandschutzvorschriften zu genügen: Textilien gelten als rasch entflammbar und dürfen nicht mehr in Gängen oder gar in Schulräumen aufgehängt oder abgelegt werden. Der Anbau zwingt zu einer Verlegung der Rampe, die künftig den behindertengerechten Zugang zu dem Schulkomplex ermöglichen wird.
Kosten von 225 000 Euro
Die Kosten werden mit rund 225 000 Euro angesetzt. Über die Förderung muss noch mit der Bezirksregierung verhandelt werden; der Bürgermeister hofft auf 60 Prozent Zuschuss. Ist er bewilligt, werden weitere Beschlüsse des Gemeinderats folgen.
Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die seit 1985 gültige Satzung zur Erhebung von Straßenausbaubeiträgen aufzuheben. Er folgte dabei einem vom Verwaltungsangestellten Michael Schönhofer vorbereiteten Vorschlag in Anlehnung an die Beschlusslage des Freistaats Bayern. Dadurch fallen rückwirkend zum 1. Januar 2018 keine Straßenausbaubeiträge mehr an. Entstehende Kosten werden durch eine pauschale Vergütung vom Staat ersetzt.
Damit wird Pettstadt bei der Sanierung von Ortsstraßen jedoch keine großen Sprünge machen können. Schönhofer hatte eine Modellrechnung erstellt, die Folgendes ergab: Pettstadt hat mit 124 Hektar bewohnter Fläche an der 528 019 Hektar großen Siedlungsfläche des Freistaates einen Anteil von 0,023484003 Prozent.
Was die Bürger sparen
Und schnippelt von den 2022 zu erwartenden 85 Millionen des Staates gerade mal 19 961 Euro ab. Zum Vergleich: Als 2005 die Fabrikstraße erneuert wurde, wurden von den 330 159 Euro Baukosten 198 095 Euro auf die Anlieger abgewälzt. Daran sieht man allerdings auch, was künftig durch den Wegfall der "Strabs" den Bürgern tatsächlich erspart wird.