Hort muss vergrößert werden

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Die Besiedlung des Neubaugebiets und die erstaunlich hohe Geburtenrate in Pettstadt wirken sich aus.

Es sieht fast danach aus, als sei die Erweiterung und Sanierung der Grundschule ein Wettlauf mit der Bevölkerungsentwicklung. Jüngste Korrektur des Bauplans: Der auf 50 Plätze ausgelegte Hort für die Nachmittagsbetreuung muss auf 66 Plätze vergrößert werden. Dies ergab laut Bürgermeister Jochen Hack (FWG) eine zwischenzeitlich durchgeführte Bedarfsermittlung.

Die Besiedlung des Neubaugebiets und die erstaunliche Geburtenfreude der angestammten Bevölkerung wirken sich auf Kindergarten und Schule aus. Demnächst will sich Hack mit der Kindergartenleitung zusammensetzen, um zu klären, welcher Raumbedarf sich dort abzeichnet. Schon wird darüber sinniert, einen Kita-Neubau auf der Gemeinbedarfsfläche zu errichten, die im nächsten Neubaugebiet "Obere Lehenteile" ausgewiesen werden soll.

Hinsichtlich des Horts an der Grundschule kriegt man gerade noch die Kurve: Das Architekturbüro Nickel und Wachter schlägt vor, den übergangsweise als Küche genutzten Schulraum zur Betreuung der Hortkinder zu verwenden. Die darin zunächst vorgesehene Garderobe soll in einem weiteren, 110 Quadratmeter großen Anbau untergebracht werden, um den neuen Brandschutzvorschriften zu genügen: Textilien gelten als rasch entflammbar und dürfen nicht mehr in Gängen oder gar in Schulräumen aufgehängt oder abgelegt werden. Der Anbau zwingt zu einer Verlegung der Rampe, die künftig den behindertengerechten Zugang zu dem Schulkomplex ermöglichen wird.

Kosten von 225 000 Euro

Die Kosten werden mit rund 225 000 Euro angesetzt. Über die Förderung muss noch mit der Bezirksregierung verhandelt werden; der Bürgermeister hofft auf 60 Prozent Zuschuss. Ist er bewilligt, werden weitere Beschlüsse des Gemeinderats folgen.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die seit 1985 gültige Satzung zur Erhebung von Straßenausbaubeiträgen aufzuheben. Er folgte dabei einem vom Verwaltungsangestellten Michael Schönhofer vorbereiteten Vorschlag in Anlehnung an die Beschlusslage des Freistaats Bayern. Dadurch fallen rückwirkend zum 1. Januar 2018 keine Straßenausbaubeiträge mehr an. Entstehende Kosten werden durch eine pauschale Vergütung vom Staat ersetzt.

Damit wird Pettstadt bei der Sanierung von Ortsstraßen jedoch keine großen Sprünge machen können. Schönhofer hatte eine Modellrechnung erstellt, die Folgendes ergab: Pettstadt hat mit 124 Hektar bewohnter Fläche an der 528 019 Hektar großen Siedlungsfläche des Freistaates einen Anteil von 0,023484003 Prozent.

Was die Bürger sparen

Und schnippelt von den 2022 zu erwartenden 85 Millionen des Staates gerade mal 19 961 Euro ab. Zum Vergleich: Als 2005 die Fabrikstraße erneuert wurde, wurden von den 330 159 Euro Baukosten 198 095 Euro auf die Anlieger abgewälzt. Daran sieht man allerdings auch, was künftig durch den Wegfall der "Strabs" den Bürgern tatsächlich erspart wird.

Damit die Gemeinde aber überhaupt noch Ortsstraßen sanieren kann, riet Gemeinderat Alexander Hummel (CSU), die jährliche Pauschale des Staates einer Rücklage zuzuführen. Geschäftsleiter Roland Hack räumte denn auch ein, dass das Geld vom Staat wohl nicht reichen wird, um etwa die Hauptstraße zu erneuern. Im Endausbau der staatlichen Kostenübernahme werden voraussichtlich 150 Millionen Euro jährlich pauschal bereitgestellt. Davon würden auf Pettstadt 35 200 Euro entfallen.

Mit Freude berichtete Bürgermeister Hack von der zwischenzeitlich zusammen mit dem Markt Hirschaid durchgeführten Fahrbahnerneuerung der Gemeindeverbindungsstraße über den Mainberg nach Erlach.

Gut 200 Löcher seien geschlossen worden, bei dreien müsse von Hand nachgearbeitet werden, weil sie von der Maschine nicht erreicht werden konnten. Pettstadt hat dafür rund 55 000 Euro ausgegeben. Die Straße abseits der B 505 bleibt weiterhin nur eingeschränkt befahrbar. Sie wird gerne von Zweiradfahrern und Wanderern genutzt.