Horst Probst in Bärnfels entlassen
Autor: Redaktion
Bärnfels, Montag, 03. Juli 2017
Angesichts des souveränen Klassenerhalts kam die Absetzung für den Trainer überraschend. Während der TSC einen Nachfolger für Interimscoach Unterbuchberger sucht, hat Probst schon einen neuen Klub.
Eine recht unaufgeregte Runde spielte der Neuling aus Bärnfels in der Kreisklasse 3 ER/PEG und schaffte unter Trainer Horst Probst souverän den Klassenerhalt. Der TSC konnte sich gegen Ende sogar eine kleine Negativserie leisten. Jetzt ist Probst nach internen Problemen und Widerständen von seinem Amt entbunden worden und der Verein befindet sich auf Trainersuche.
Im Winter der Aufstiegssaison stieß Probst zum TSC und übernahm die Mannschaft am Anfang der gerade beendeten Spielzeit vom scheidenden Trainer Engelbert Unterbuchberger in der Kreisklasse. Nach der Winterpause legten die Bärnfelser schnell den Grundstein für den Klassenerhalt und hatten für einen Aufsteiger eine sehr entspannte Restrunde. Mit 33 Punkten stand der TSC letztlich zehn Zähler über dem Strich. Wer das Team im zweiten Kreisklassen-Jah hintereinander betreut, steht nach Probsts Entlassung aber noch nicht fest.
"Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. An Gerüchten und Spekulationen beteiligt sich der TSC Bärnfels nicht", heißt es in der Stellungnahme des sportlichen Leiters Michael Lang. Ein neuer Trainer werde gesucht, "bis dahin wird Engelbert Unterbuchberger die Vorbereitung auf die neue Spielzeit übernehmen", die am gestrigen Montag begann. "Er wird allerdings Anfang September nach Niederbayern ziehen, so dass er nur vorübergehend das Training leitet", stellt Lang klar.
Entlassung herbe Enttäuschung
Für Probst sei die Entlassung eine herbe Enttäuschung und schwer nachvollziehbar. Vor allem die Art und Weise sowie der Zeitpunkt seien unglücklich gewählt. "Ich bin wirklich sehr enttäuscht von den Verantwortlichen. Ich habe mich in Bärnfels immer wohl gefühlt und gedacht, Trainer zu bleiben. Wir hatten eine gute Saison, als Aufsteiger eigentlich nichts mit dem Abstieg zu tun und auch sonst war alles wirklich zufriedenstellend", sagt der 37-Jährige geknickt. Trotz mehrerer positiver Signale von seiner Seite sei ermeist hingehalten worden. "Kurz vor Ende der Saison haben sie mich gefragt, ob ich weitermachen möchte. Da habe ich mich nochmals dazu bereiterklärt und für mich war klar, dass ich auch nächste Saison in Bärnfels bin. Auf einer Sitzung mit der Mannschaft nach der letzten Partie wurde es nicht anders kommuniziert", erklärt Probst. Als der Anruf mit der Entlassung kam, war er bedient. Die Begründung: Das Training sei zu lasch und der Nachwuchs würde nicht entwickelt oder eingebunden. "Wir haben unsere Ziele erreicht und ich habe vier Jugendspieler integriert", erwidert dieser und behauptet: "Meines Erachtens nach steckt ein Spieler dahinter, der eine verantwortliche Position im Verein hat."
Ein schlechtes Wort über den TSC will er aber nicht verlieren. "Der Verein ist top, das kleine Dorf hat gut gearbeitet. Es ist einfach schade." Während Bärnfels noch sucht, hat der 37-Jährige bereits einen neuen Klub gefunden. Er schließt sich dem Ligakonkurrenten SV Gößweinstein an, der zudem mit sieben weiteren Neuzugängen unter Trainer Rames Berisha ins Rennen geht (siehe Bild rechts).
"Aus der Sicht von Horst ist es nachvollziehbar, dass er enttäuscht ist. Ich kann aber definitiv sagen, dass es nicht an einem Spieler lag, sondern anscheinend ein paar mehr unzufrieden waren. Das wurde uns nach und nach zugetragen, auch mit Überlegungen, den Verein zu wechseln", erklärt Lang. "Wir hegen keinen Groll gegen ihn, ganz im Gegenteil: Wir möchten uns ausdrücklich für die geleistete Arbeit bedanken und wünschen ihm für die Zukunft nur das Beste. Wenn der Ärger verflogen ist, kann man sich ja mal wieder auf ein oder zwei Bier zusammensetzen und darüber reden." Mit Nachfolgekandidaten befinde sich der Spielleiter in Gesprächen. mtr