Homeschooling zwischen Sehnsucht und Zwangsdigitalisierung
Autor: Christiane Lehmann
Coburg, Mittwoch, 25. März 2020
Die gute Nachricht zuerst: In einer Woche sind Ferien. Offiziell sind zwei Drittel in Sache Homeschooling geschafft. Selbst wenn die Schulsperrung weiter gilt, ist dann erst mal Pause. Eine erste klei...
Die gute Nachricht zuerst: In einer Woche sind Ferien. Offiziell sind zwei Drittel in Sache Homeschooling geschafft. Selbst wenn die Schulsperrung weiter gilt, ist dann erst mal Pause.
Eine erste kleine Umfrage unter Schülern, Lehrern und Eltern hat gezeigt: Eine gewisse Struktur hat jeder für sich gefunden. Von Routine kann dennoch nicht gesprochen werden. Schule daheim ist und bleibt eine Herausforderung für alle:
Für die Lehrer, die Schulstoff digital vermitteln sollen, per E-Mail, Videokonferenzen und Online-Plattformen wie Mebis.
Für Schüler, die sich plötzlich selbst strukturieren sollen, tapfer drei Stunden allein am Tisch sitzen und versuchen, ihre Aufgaben zu bewältigen.
Und für Eltern, die ihre Kinder motivieren, die die Arbeitsaufträge einteilen und erklären müssen - womöglich selbst dabei im Homeoffice sitzen oder in einem sogenannten systemkritischen Beruf besonders gefordert sind.
Ob Homeschooling mehr Spaß macht als Schule, wollten wir von den Grundschülern wissen. Und alle waren sich einig: Schule macht mehr Spaß. Alle vermissen ihre Freunde, manche sogar ihre Klassenlehrerin. Die Kinder hatten alle das Gefühl, daheim auch etwas zu lernen, aber "Lehrer erklären es besser". Und noch was kam raus: Alle freuen sich, wenn wieder richtig Schule ist!
Hochmotiviert zeigen sich auch die Lehrer: Neben den Arbeitsaufträgen werden teilweise Briefe an die Eltern und sogar an die Kinder verschickt, Hilfestellung angeboten und Telefonate geführt.