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Holzpreise "im freien Fall"


Autor: Simon Albrecht

Pfarrweisach, Freitag, 30. November 2018

Der Gemeinderat Pfarrweisach befasste sich mit dem Gemeindewald.
Der Bildstock zwischen Pfarrweisach und Lohr wird saniert. Das Denkmal ist für den Transport in die Werkstatt eingepackt.  Foto: Simon Albrecht


Ein düsteres Bild über den Zustand der Wälder zeichnete bei der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend Forstoberrat Jürgen Hahn vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Zusammen mit Wolfgang Meiners stellte er dem Gemeinderat Pfarrweisach den Forstbetriebsplan für das kommende Jahr vor, den der Gemeinderat einstimmig genehmigte.

"Schuld" am derzeit schlechten Zustand der Wälder seien der Klimawandel und der trockene Sommer in diesem Jahr. "Ein Hauch von Garnix" ist laut Hahn der Regen in diesem Jahr in der Region gewesen - mit 140 Millimetern Regenwasser von Mai bis September. Nach den regenreichen Monaten Januar und März habe man das "so nicht erwartet". Man werde erst im kommenden Frühjahr sehen, "was wirklich los ist".

Obwohl die Holzpreise aktuell "im freien Fall" seien, lobte er die ortsansässigen Sägewerke und die Fuhrunternehmen, die "uns nicht im Stich lassen; sie sind sehr fair unterwegs." Trotz dieses insgesamt düsteren Szenarios sei man in den Haßbergen und im Gemeindewald noch gut davongekommen. "In anderen Regionen ist jetzt schon Land unter", kommentierte Hahn nachdenklich.

Meiners ging ausführlich auf den Zustand des Gemeindewaldes ein und erläuterte den Räten die Struktur und die Philosophie des Waldbaus. Finanziell habe man im vergangenen Forstjahr Abstriche machen müssen. In der aktuellen Saison bewege man sich auf dem Niveau. So habe die Gemeinde in den vergangenen Jahren stets einen Überschuss "zwischen 20 000 und 35 000 Euro" eingefahren. Heuer sind laut Meiners knapp 7000 Euro Überschuss kalkuliert.

Der Waldfachmann sagte, "der höchst notwendige Regen ist noch immer in weiter Ferne". Nicht nur durch den Käfer würden Bäume absterben, die Bäume vertrockneten "im Stehen, die Folgen werden uns noch die nächsten Jahren begleiten".

Rückblickend auf das vergangene Waldjahr sagte Meiners, im Lohrer Holz seien knapp sieben Hektar Jungwuchspflege "bei großer Sommerhitze" gemacht worden. Mehr sei wegen der Hitze nicht möglich gewesen. Erfreulich sei für die Selbstwerber und Waldbesitzer im Bereich der "Rauhen Leite" zwischen Kraisdorf und Leuzendorf: Hier ist ein weiterer Weg am Hang ausgebaggert worden.

Weitere Themen im Rat

Der Bürgermeister Ralf Nowak (ULB) mahnte die Vereine an, die noch keine Jugendförderung beantragt haben. Bis 31. Dezember sei noch Gelegenheit, die Anträge in der Gemeinde Pfarrweisach abzugeben.

Gemeinderat Martin Kuhn monierte das Fahrverhalten von Autofahrern im Bereich der Kreuzung Bahnhofstraße/Lohrer Straße in Pfarrweisach. "Die schüren wie die Blöden durch." Über die Verwaltungsgemeinschaft soll das Landratsamt angeschrieben werden, eventuell wieder ein Begrenzungsschild für ein Tempolimit mit 30 km/h aufzustellen.

Der Bildstock zwischen Pfarrweisach und Lohr soll restauriert werden, erfuhr der Gemeinderat. Aufgrund eines Hinweises von Kreisheimatpfleger Günter Lipp hatte die Gemeinde die Arbeiten ausgeschrieben. Unter den drei Anbietern erhielt die Firma Tully in Königsberg den Zuschlag, die für 4600 Euro am günstigsten ihre Leistungen angeboten hatte. Vom Heimatverein gibt's dazu 1000 Euro. Lipp gibt eine Spende von 150 Euro und von der Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken sind 926 Euro beantragt; eine Zusage dafür stehe noch aus, informierte Bürgermeister Nowak.