Hohe Punktzahl für den Neuling
Autor: Thomas Malz
Wermerichshausen, Freitag, 20. Sept. 2019
Wermerichshausen hat beim Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" auf Landkreisebene gut abgeschnitten. Nun kann sich das Dorf auf Bezirksebene bewerben.
Nicht immer ist es positive Post, die im Briefkasten des Rathauses landet. Über den Brief von Dieter Büttner aber haben sich Bürgermeister Helmut Blank (CSU) und Wermerichshausens Ortssprecherin Ulla Müller sehr gefreut: "Mit einer beachtlichen Gesamtleistung erreichte der Ort 74 Punkte von möglichen 100 Punkten. Zu diesem Erfolg möchte ich allen Beteiligen gratulieren", schreibt der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, der die Bewertungsjury beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" geleitet hat. Wermerichshausen hatte erstmals an diesem Wettbewerb teilgenommen.
Die Steinpforten und schmucken Hausgärten sowie eine relativ große Zahl an denkmalgeschützten Häusern, Bildstöcken, Heiligenhäuschen und Steinkreuzen werden in der Bewertung hervorgehoben. "Eine Besonderheit des Dorfes ist aufgrund der umliegenden Steinbrüche der Beruf des Steinhauers, den im Ort um 1900 bis zu 50 Arbeiter und Aushilfskräfte nachgingen. Diese Steinhauer- und Steinmetzzunft vor Ort fand ihren Ausdruck auch in einer ungewöhnlich reichen Ausstattung des Ortes und der dazugehörigen Flur mit bildhauerischen Steindenkmälern aller Art im grünen Sandstein", heißt es in dem Schreiben.
Aktiv mitgearbeitet
Die Bewertungsjury erfuhr, dass viele Ortsbürger aktiv an der Gestaltung ihres Ortes mitwirken. "Dies wurde auch beim Rundgang durch die hohe Bürgerbeteiligung spürbar", schreibt Dieter Büttner. In fünf Themenbereichen wurde der Ort bewertet. Dabei habe sich die hohe Motivation und das ehrenamtliche Engagement der Bürger gezeigt. "Besonders beeindruckend fanden die Jurymitglieder, dass die Vereine immer wieder zusammen Feste organisieren und den Erlös daraus in einen Fonds geben, aus dem dem die Sanierung solcher Denkmäler unterstützt wird."
Gewürdigt hat die Jury den langen und harten Kampf um die Sanierung des Pfarrhauses, der 20 Jahre gedauert hat. Doch es habe sich gelohnt, das Haus konnte erhalten werden. "Dies war nur möglich durch den Einsatz der Dorfgemeinschaft, die sämtliche vorbereitende Arbeiten in Eigenleistung unter großer Opferbereitschaft erbracht hat." Aufgefallen sind beim Rundgang die vielen hübsch hergerichteten Fachwerkhäuser und die Hoftore aus Sandstein. Der Leerstand hält sich in Grenzen. Gut angekommen sind auch die Ausstellung im Dachgeschoss der ehemaligen Schule und die neu gestaltete Ortsdurchfahrt.
Wermerichshausen habe sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. "Ich möchte alle ermuntern, auch in Zukunft an dem schönen Ortsbild der Gemeinde weiter zu arbeiten und so die Attraktivität für die Bürger in Zukunft noch weiter zu steigern und somit einem Rückgang der Einwohnerzahl entgegen zu wirken", so der Juryleiter. Er verweist auf den Wettbewerb auf Bezirksebene im nächsten Jahr und hat auch gleich ein Anmeldeformular angehängt.
Fünf Themenschwerpunkte
Mitgeliefert wurden positive Aspekte und Empfehlungen zur Weiterentwicklung - aufgeteilt in fünf Themenschwerpunkt, bei denen es jeweils bis zu 20 Punkte gab. In den Bereichen "Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen" sowie "Baugestaltung und Entwicklung" wurden jeweils 17 erreicht. In allen Punkten werden auch Anregungen gegeben. Und genau dafür ist der Wettbewerb da, hatte Dieter Büttner beim Rundgang gegenüber dieser Zeitung gesagt. Es komme häufig vor, dass Orte solche Anregungen aufnehmen, etwas ändern und sich dann wieder bewerben.