Hohe Nachfrage nach Baugrund
Autor: Dieter Britz
Rannungen, Mittwoch, 11. Dezember 2019
Die Gemeinde Rannungen bekommt nun doch ein neues kleines Baugebiet westlich des Gebietes Bergstraße, das Platz für zehn bis zwölf Einfamilienhäuser bieten wird.
Neun Gemeinderäte stimmten in der jüngsten Sitzung für die Aufstellung eines Bebauungsplanes, nur einer war dagegen. Außerdem standen die Ausweisung von Wasserschutzgebieten und der Jahresabschluss der Wasserversorgung für das letzte Jahr auf der Tagesordnung. In der Sitzungsvorlage für die Gemeinderäte heißt es, dass in der Gemeinde seit Jahren eine hohe Nachfrage nach Baugrundstücken bestehe, fast ausnahmslos von Bürgern des Dorfes. Auf Nachfrage von Gemeinderat Harald Klopf (Rannunger Bürgerliste) nannte Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) Zahlen: Vier Einheimische und zwei Auswärtige würde gerne im Ort bauen.
Kaum einer will verkaufen
Laut Sitzungsvorlage gebe es etwa 40 freie Baugrundstücke in der Gemeinde. Die Eigentümer seien wiederholt angeschrieben worden. Fünf Grundstücke, in teilweise ungünstiger Lage, würden zum Verkauf angeboten. Alle anderen Eigentümer würden einen Verkauf ihrer Grundstücke an die Gemeinde ablehnen. Auch an das Förderprogramm der Allianz Schweinfurter Oberland, um vorhandene leerstehende Häuser wieder zu nutzen, wird in der Vorlage erinnert.
Bisher habe es nur wenige Förderanträge gegeben, da Bauwillige nur in sehr seltenen Ausnahmefällen auf eine leer
stehende Immobilie oder ein Grundstück innerorts zurückgreifen wollten. Daraus wird der Schluss gezogen "das vorhandene Grundstücksangebot im aktuellen Ortsbereich kann leider in keinster Weise die bestehende Nachfrage nach Baugrundstücken befriedigen".
Das neue Baugebiet soll auf 1,4 Hektar Platz für zehn bis zwölf Einfamilienhäuser bieten, erklärte Bürgermeister Zehner auf Nachfrage. Das Geld, das die Gemeinde investiert, komme über die erhöhten Schlüsselzuweisungen des Freistaates und den Einkommenssteuer-Anteil der Bewohner zurück in die Gemeindekasse.
Harald Klopf allerdings war damit ganz und gar nicht einverstanden: "Die Innenentwicklung bedarf eines Kümmerers. Das klappt da, wo das Thema Chefsache ist. Wir haben 50 Bauplätze. Diese Kosten werden auf den Wasser- und Abwasserverbrauch umgelegt. Wir verzichten darauf, mit den Menschen zu sprechen, die freie Bauplätze haben und belasten die Allgemeinheit." Und: "Den Leuten auf die Nerven gehen, mit ihnen reden, reden, reden. Dann brauchen wir das Neubaugebiet nicht." Er war der einzige, der gegen die Ausweisung des Neubaugebietes stimmte.