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Hoffnung ist die Botschaft


Autor: Martin Koch

Coburg, Montag, 02. April 2018

Ganz unterschiedlich wurde in den Coburger Kirchengemeinden gefeiert.
Besonders die kleinen Besucher freuten sich über das Osterfeuer im Hof der Katharina-von-Bora-Kirche im Demo.  Fotos: Martin Koch


Mit zahlreichen Osternachtsfeiern und Festgottesdiensten am Vormittag des Ostersonntags haben Coburgs Christen das Fest der Auferstehung Jesu Christi gefeiert. Zur Freude am Fest des Lebens gehörte aber auch ein kritischer Blick auf Kriege und Krisen, Rassenhass und Vorurteile - was die Geistlichen als besondere Herausforderung für die Gläubigen werteten.
Bereits am Samstagabend gab es einen Familiengottesdienst in der Katharina-von-Bora-Kirche im Demo. Ein Osterfeuer leuchtete in die Abenddämmerung hinein. Andreas Fredenhagen vom Osternachtteam schilderte in seiner Rolle als Apostel Petrus die Ereignisse zwischen Palmsonntag und Ostermorgen aus seiner Perspektive. Er war in der Darstellung Fredenhagens von großen Selbstzweifeln und einem schlechten Gewissen geplagt, weil er die Freundschaft mit Jesus nach dem Karfreitag dreimal verleugnet habe.
Später sei die Verheißung Jesu vom Gründonnerstag wahr geworden: "Dieser Bund bleibt immer bestehen!" Das Abendmahl, die Eucharistie, erinnere an diesen Bund. Jesus Christus sei die große Sonne, die niemand abhanden komme. "Diese Freundschaft wird uns nicht nur unser Leben lang begleiten, sondern auch über den Tod hinaus", sagte Pfarrer Detlev Juranek.
War es im Demo die Abenddämmerung, in die das Osterfeuer hinein leuchtete, markierte das Feuer vor der Liebfrauenkirche in Seidmannsdorf den anbrechenden Ostermorgen. "In dieser Nacht feiern wir die Auferstehung Jesu Christi als Beginn einer neuen Schöpfung", sagte Pfarrer Klaus Göpfert. Die Auferstehung Jesu sei eine Befreiung aus den schwierigen Bindungen des Lebens. Sie sei eine Erlösung von aller Macht des Todes und des Bösen. Göpfert schilderte die ambivalenten Gefühle der Anhänger Jesu nach der Auferstehung - zwischen Freude und Furcht. Der Osternachtgottesdienst in Seidmannsdorf wurde vom Posaunenchor und vom Kirchenchor musikalisch gestaltet. Während des Gottesdienstes wurde Siegfried Buhl geehrt. Er feierte als Musikant im Posaunenchor sein Diamantjubiläum für 60 Jahre Zugehörigkeit.
Dekan Roland Huth beklagte im Hochamt in der St.-Augustin-Kirche, dass die christliche Symbolik bei der Festdekoration immer mehr in den Hintergrund trete. "Plüschhasen und Ostereier sind bestens platziert." Er nahm Bezug auf das Osterevangelium, in dem Jesus seine Jünger bat, ihm nach Galiläa nachzufolgen. "Überall dort, wo wir hingehen, wo wir präsent sind, wo wir unser Christsein zu leben versuchen, dort ist unser Herr Jesus Christus schon als der Auferstandene zu finden." Er lasse uns nicht allein. "Wir haben so eine wunderbare Botschaft, die im Tod Jesu am Kreuz und in seiner Auferstehung am Ostermorgen begründet liegen." mako