Zwei Risse in 30 Jahren
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Montag, 01. März 2021
Im Stadtrat gab es Anfragen zur Sicherheit: Was ist bei Lecks im Netz oder beim Ausfall des Leitsystems? Bürgermeister Hacker gab Antworten.
Ein Großfeuer wie im Großkraftwerk Nürnberg wäre in den beiden Fernwärmekraftwerken Herzogenaurach in diesem Ausmaß nicht möglich. Und auch Folgen für die Kunden würden es kaum geben, sollte es mal brennen. Diese Auskunft hatten die Herzo Werke jüngst gegeben (der FT berichtete ausführlich). Damit wurde auch eine Anfrage der Freien Wähler beantwortet, die die Fraktion zur letzten Stadtratssitzung gestellt hatte.
Was ist mit den Schweißnähten?
Was aber ist, wenn das Netz Schaden aufweist, wenn eine Schweißnaht bricht? Das wollte zusätzlich Wolfgang Schoepe wissen. Er unterstellt, dass höchstens zehn Prozent aller Schweißnähte überprüft würden. Denkbar wäre für ihn als Szenarium beispielsweise der Bruch einer Schweißnaht zwischen der Gustav-Hertz-Straße und dem Freizeitbad Atlantis. An diesem String befinden sich große Verbraucher in der Gerhart-Hauptmann Straße und den Hochhäusern entlang der Lessingstraße. Wie sieht hier das Notfallkonzept aus?
Bürgermeister German Hacker ( SPD ) gab auch hierauf Antwort. Freilich könnten Leckagen im Netz auftreten. Diese allerdings blieben nicht unerkannt, sondern kündigen sich deutlich erkennbar an, sagte Hacker . Wenn es Risse an Schweißnähten gäbe, dann träten zunächst geringe Wassermengen aus. Die im Rohrnetz integrierte, kontinuierliche Netzüberwachung identifiziert und lokalisiert diese Schwachstellen laut Hacker , so dass frühzeitig Reparaturmaßnahmen eingeleitet werden können. "Da merkt der Kunde noch lange nichts", sagte der Bürgermeister in der Sitzung. Und weiter: In den drei Jahrzehnten, seit es die Fernwärmeversorgung in Herzogenaurach gibt, seien gerade einmal zwei Risse aufgetreten.
Eine spontane Unterbrechung der Wärmeversorgung durch einen Schadensfall könnte dann schon eher durch Tiefbauarbeiten auf der Trasse entstehen. Wenn also ein Bagger eine Gasleitung angräbt und ein Rohr zerstört . Das aber fiele auf, ergänzte Hacker . Da sprudelt dann das heiße Wasser.
In solchen Fällen wäre der Schaden sofort identifiziert und Reparaturmaßnahmen könnten unmittelbar eingeleitet werden. Im gesamten Netz wurden in geeigneten Abständen Absperreinrichtungen verbaut, sodass Teilbereiche abgetrennt und durch den Einsatz mobiler Heizzentralen versorgt werden können. Nach bisherigen Erfahrung können solche Schäden in einem Zeitraum von 24 Stunden behoben werden. "Auch diese Angst kann ich nehmen", sagte das Stadtoberhaupt