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Zeitler setzt auf Dialog und neue Wege


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Erlangen, Freitag, 07. März 2025

Die evangelischen Kirchengemeinden Neustadt und Altstadt begrüßen ihren neuen Pfarrer Thomas Zeitler. Der 52-jährige gebürtige Coburger bringt vielfältige Erfahrungen aus den Bereichen...
Thomas Zeitler ist neuer Pfarrer in Erlangen.


Die evangelischen Kirchengemeinden Neustadt und Altstadt begrüßen ihren neuen Pfarrer Thomas Zeitler. Der 52-jährige gebürtige Coburger bringt vielfältige Erfahrungen aus den Bereichen Studierendenarbeit, Gesellschaftspolitik und Kultur mit.

Zeitler ist kein Unbekannter in der Region: Er war in den letzten 12 Jahren bereits als ESG-Pfarrer, im Lorenzer Laden (Lola) und als Kulturpfarrer in der Nürnberger Egidienkirche tätig. Nun freut er sich auf die neue Herausforderung in der Erlanger Innenstadt, wo er sich vor allem der Gemeindearbeit und der zukünftigen Profilschärfung widmen will: von der Gestaltung von Gottesdiensten in der Universitätskirche und Altstadt, über kulturelle Angebote bis hin zu gesellschaftspolitischen Themen. Dabei möchte er auf die Wünsche der Gemeindeglieder hören, die bestehenden Traditionen fortführen und zugleich aufgeschlossen sein für Experimente.

Dialog erwünscht!

„Kirche ist für mich ein Ort, an dem die großen Fragen des Lebens Raum finden“, so Zeitler. Er betont die Bedeutung des Dialogs und der Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren: „Ich freue mich sehr auf das Kennenlernen und gemeinsame Ideen.“

Die Pfarrei Erlanger Innenstadt erwartet einen offenen und engagierten Pfarrer , der neue Wege geht und die Gemeinde aktiv mitgestaltet.

Zeitlers Weg zum Pfarramt war von der Frage geprägt, wie er als offen-schwuler Mann in der Kirche wirken kann. Nach dem begonnenen Theologie-Studium in Neuendettelsau zog es Zeitler zum Psychologiestudium nach Leipzig, wo er die Bedeutung der Kirche als sozialen Ort in einer Umbruchszeit erlebte.

Diese Erfahrung ließ ihn zur Theologie zurückkehren. Für ihn ist Kirche ein Ort, an dem die „Herzkammer der Gesellschaft“ schlägt. Auch die Auseinandersetzung mit Queer-Themen war ihm stets wichtig.

Auch kontroverse Themen scheut Zeitler nicht. Er spricht offen über seine Erfahrungen mit der Ausstellung „Jesus liebt“ und betont die Notwendigkeit, auch unbequemen Positionen Raum zu geben. Allerdings betont er auch: „Die Neustadt ist anders als Egidien.“ Der Kirchenraum sei weniger neutral, „kein White Cube“ und der Fokus liege stärker auf den Bedürfnissen der Gemeinde.

Gefragt, worauf er sich am meisten freue, sagt Thomas Zeitler: „Meine bisherigen Begegnungen in Erlangen waren jetzt alle mit Menschen, die mit Herzblut und Engagement bei der Sache sind. Und das ist einfach das Schönste, was einen erwarten kann.“ red