Wohin die Millionen fließen
Autor: Richard Sänger
Herzogenaurach, Freitag, 17. Dezember 2021
Infrastruktur Die Stadt Herzogenaurach hat in ihrem Generalentwässerungsplan niedergeschrieben, welche Arbeiten im Abwasserbereich anstehen. Ziel ist unter anderem, für Starkregenereignisse besser gewappnet zu sein.
Üblicherweise alle 20 Jahre müssen bayerische Kommunen im Rahmen der Umweltschutzgesetze einen neuen Generalentwässerungsplan (GEP) beim zuständigen Wasserwirtschaftsamt einreichen. Dieser weist zum einen nach, dass die Mischwasserentsorgung den gesetzlichen Auflagen entspricht. Zum anderen ist er abwassertechnischer Rahmenplan für künftige Detailprojekte der Gemeinde. Denn Meteorologen rechnen künftig mit mehr Extremwetter. Dazu gehören auch Starkregenereignisse.
Die Abwasserentsorgung kostet bekanntlich Geld – und das nicht wenig, wie der neue Generalentwässerungsplan der Stadt Herzogenaurach zeigt. Millionen wurden investiert, darunter in den Neubau von Regenüberläufen und den Ausbau von Regenwasserkanälen sowie ins Kanalnetz insgesamt. Bei der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Donnerstagabend gaben dazu Bürgermeister German Hacker ( SPD ) und Christian Bendler, Sachgebietsleiter für Tiefbau im Bauamt , einen Sachstandsbericht.
Ein langwieriges Verfahren
Aktuell hat die Stadt das komplette Kanalnetz nach geltenden Vorgaben geprüft und der Generalentwässerungsplan wurde vom Landratsamt Erlangen-Höchstadt genehmigt. Wie Bendler erläuterte, wurde im Rahmen dieses Verfahrens, das noch in der Ära des ehemaligen Bauamtsleiters Gerhard Merkel begann, neben den Fachbehörden wie Wasserwirtschaftsamt und Fischereiverband auch die Öffentlichkeit beteiligt. Dabei wurden alle eingegangenen Stellungnahmen und Anfragen detailliert geprüft und bearbeitet. Die Genehmigungsfähigkeit jedes Einzelobjektes wurde im Vorfeld mit dem Landratsamt abgestimmt. „Wir konnten nahezu alle Auflagen erfüllen und bleiben weiterhin am Ball“, erklärte Bendler dem Gremium.
So habe die Stadt für 22 Mischwasserentlastungsanlagen nun einen aktuellen Bescheid in Form einer gehobenen wasserrechtlichen Erlaubnis erhalten. Alle beschiedenen Anlagen haben eine Genehmigung für die nächsten 20 Jahre bekommen. Die Einleitstellen liegen an der Mittleren Aurach, dem Welkenbach, dem Schleifmühlbach, dem Bimbachgraben sowie auch am Bimbach.
Auf Nachfrage von Retta Müller-Schimmel (Grüne) zur langen Verfahrensdauer verwiesen Bendler und der Bürgermeister auf die beteiligten Behörden und Ämter sowie die vielen Abstimmungsgespräche und die genauen Prüfungen, die eben sehr zeitintensiv seien. Die Stadträtin würde sich wünschen, dass mehr Regenwasser der Versickerung zugeführt werden sollte.