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Wie bei Jeans das Management funktioniert


Autor: Redaktion

Oberlindach, Dienstag, 27. Dezember 2022

Die Mittelstands-Union (MU) Erlangen-Höchstadt feierte ihren ersten Winterempfang – eine Premiere also – mit überaus zahlreichen regionalen...
SIe hatten Spaß: Hausherr Peter Brehm mit Alt-Landrat Eberhard Irlinger und Kabarettist Klaus Karl-Kraus


Die Mittelstands-Union (MU) Erlangen-Höchstadt feierte ihren ersten Winterempfang – eine Premiere also – mit überaus zahlreichen regionalen mittelständischen Unternehmen in der Event-Scheune des Hotel Acantus. Und natürlich durften bei die-ser Premiere auch kulinarische Köstlichkeiten nicht fehlen. Das Wichtigste aber sind bei MU-ERH-Veranstaltungen generell die Referate von hochkarätigen Referenten.

Zum Jahresausklang hatte Kreisvorsitzender Peter Brehm die Firma „HelfRecht Unternehmerische Planungsmethoden“ mit deren Vorstand Volkmar Helfrecht sowie den Kabarettisten Klaus Karl-Kraus eingeladen. Letzterer hat sich als studierter BWL-er, Journalist und ehemaliger Marketing-Direktor einer großen Bank auch dem Coaching verschrieben, unter anderem auch bei Helfrecht. Und er versteht etwas von Wirtschaft und Psychologie. Gerade deshalb ergänzte sein Auftritt die Ausführungen von Volkmar Helfrecht ideal.

Dessen Einstieg begann mit den aktuellen Unternehmer-Problemen wie Inflation, Mate-rialengpässe und demografischer Entwicklung. „Wir hatten die beste Zeit, die Deutschland je hatte“, sagte der Referent. Und: „Anhand der demografischen Entwicklung wissen wir bereits seit 30 Jahren, dass in der heutigen Zeit dringend Fachkräfte benötigt werden und dass in den nächsten 25 Jahren ca. 47 Prozent der Jobs und auch Branchen verschwinden werden.“

Strategien mit Weitblick seien gefordert, Flexibilität, Innovation – und die enorme Kraft der Fiktion. Abraham Lincoln ist für Helfrecht das Paradebeispiel dafür, aber auch Produkte und Namen wie Jägermeister , McDonald (von der Imbissstube zum Weltkonzern ), Microsoft , Tesla , Wernher von Braun etc.. Diese Unternehmen bestehen nur deshalb so erfolgreich, weil sie Regeln gebrochen und neue Strategien entworfen haben.

Das wissenschaftlich basierte Helfrecht-Konzept bietet einen unterstützenden Rahmen, um einen geordneten, erfolgsversprechenden und zukunftsweisenden Weg bei den täglichen Herausforderungen finden zu können, heißt es in der Selbstbeschreibung der Firma. „Wir können vielleicht nicht die Welt verändern, aber wir können unsere Arbeitsweise und unsere Unternehmens-Struktur zukunftsorientiert verändern und sichern“, sagte Helfrecht zu dem gespannt lauschenden Publikum, unter dem sich auch die frühere Landtagsabgeordnete Christa Matschl, ihr Nachfolger Walter Nussel , Ex-Landrat Eberhard Irlinger , der stellvertretende Landrat Martin Oberle und mit Karl-Heinz Hertlein auch der Erste Bürgermeister von Weisendorf befanden.

Als Klaus Karl-Kraus (KKK) in seinen Vortrag einstieg, prangte das Zitat: „Die Kenntnis einer Sache führt nur zur Fähigkeit, darüber zu reden – die Gewöhnung dagegen, es zu tun“ an der Leinwand. Von Peter Brehm war er aufgefordert worden, „sein Bestes zu geben“, und das beherzigte er dann auch und sparte in seiner kabarettistischen Vortragsart nicht mit harscher Kritik an der heutigen Lebenseinstellung.

Im Gegensatz zu uns hätte das Alter in Japan einen hohen Stellenwert und wer Erfahrung habe, werde nicht weggeschoben. Die Welt werde immer „närrischer“, Narren, Scheinheiligkeit und Oberflächlichkeit näh-men Überhand, anstatt sich an bestehenden Werten zu orientieren. Auch die modernen Führungstile wurden von KKK kritisiert: Mit der Bemerkung „Management bei Jeans“ („An den wichtigsten Stellen sitzen die größten Nieten“) hatte er die Lacher auf seiner Seite.