Weisendorf sucht einen Festwirt
Autor: Richard Sänger
Weisendorf, Mittwoch, 15. Dezember 2021
Brauchtum Da weder die örtlichen Vereine noch die Gemeinde ab dem kommenden Jahr die Kirchweih ausrichten wollen, wird nun eine externe Lösung gesucht. Eine Reihe von Auflagen dürfte die Suche nicht gerade erleichtern.
Die Weisendorfer Kerwa hat eine lange Tradition und ist ein Teil der Identität des Marktortes. Es gibt aber Probleme mit der Ausrichtung, denn die Vereine können die Kerwa personell nicht stemmen, und auch die Gemeinde will nicht mehr als Organisator in Erscheinung treten. Deshalb hatte Bürgermeister Karl-Heinz Hertlein ( CSU ) das Thema „Kerwa 2022“ auf die Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung gesetzt und berichtete dem Gremium von einem Treffen mit den Vereinen (Ortsburschen, ASV und Feuerwehrverein ) sowie allen drei Bürgermeistern, dem Ordnungsamt und der Verwaltung.
„Die Gestaltung und Organisation der Kirchweih 2022 wurden konstruktiv diskutiert“, berichtete der Bürgermeister. Allerdings erklärten die Vertreter der Vereine wiederum, dass sie als alleiniger Veranstalter die Kirchweih finanziell und organisatorisch nicht leisten können. Allerdings sei den Vereinen an einer Zusammenarbeit gelegen, und alle Teilnehmer betonten ihr Interesse an einer attraktiven Kirchweih in Weisendorf und dem Erhalt des Brauchtums. Eine Kirchweih „light“ wäre für die Vereine gegebenenfalls denkbar.
Nach einer ausführlichen Beratung sei angeregt worden, für das Jahr 2022 einen Festwirt oder eine Brauerei als Ausrichter zu suchen. Allerdings wird die Ausrichtung mit einer Reihe von Auflagen verbunden. „Insgesamt wird das nicht leicht werden, Corona wird immer noch ein Thema sein und mögliche Wünsche machen es auch nicht leichter“, ist sich der Bürgermeister sicher. So soll der Festwirt neben Ausschank und Catering auch Musikgestaltung und Security übernehmen. Die Musikauswahl soll in Abstimmung mit dem Markt Weisendorf erfolgen und es wird ein kleineres Zelt gewünscht. Die Gestaltung eines ökumenischen Gottesdienstes am Kirchweihsonntag, ein Frühschoppen am Kirchweihmontag und ein Nachmittagsangebot für Senioren sollen ebenfalls wieder durchgeführt werden. Um das Brauchtum zu erhalten, sollen auch die Ortsburschen vom Festwirt eingebunden werden.
Die Vereine könnten sich vorstellen, den Barbetrieb zu übernehmen oder auch außerhalb des Festzeltes eine Cocktailbar oder ähnliches anzubieten. Zudem soll es erlaubt sein, Speisen von außerhalb mit ins Zelt zu nehmen. Vertragspartner für Festwirt/ Brauerei soll der Markt Weisendorf sein (wie bis 2018). Vom Marktgemeinderat Weisendorf sollten Kriterien/Rahmenbedingungen für die Ausschreibung festgelegt werden, die noch in diesem Jahr erfolgen soll.
„Die Vereine und Ortsburschen möchten eine Kerwa und Brauchtum haben, aber keinerlei Risiko oder Verantwortung übernehmen“, kommentierte Hans Kreiner ( CSU ) den Beschluss. Dem Beschlussvorschlag stimmten zwar alle zu, aber Roland Maier (UWG) sieht bei der Umsetzung nicht allzu viele Chancen. „Ob ein Festwirt, der das Risiko und die Verantwortung übernimmt, die Vorgaben und Wünsche mitträgt, mag ich bezweifeln“, sieht er das Vorhaben kritisch.
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