Druckartikel: Verunsichert wegen Trump

Verunsichert wegen Trump


Autor: Redaktion

LKR Erlangen-Höchstadt, Dienstag, 13. Mai 2025


Etwas mehr als 100 Tage nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump zeigen sich mittelfränkische Unternehmen verunsichert und zurückhaltend, was die künftigen Chancen im US-Geschäft und auf den Weltmärkten angeht. Das hat eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nürnberg für Mittelfranken ergeben.

Trotz der politischen Veränderungen unter der US-Regierung planen laut Pressemitteilung der IHK 56 Prozent der 162 teilnehmenden Unternehmen derzeit keine strategischen Anpassungen, reagieren also abwartend mit Blick auf Trumps Zollpolitik. Allerdings wollen 13 Prozent ihr Engagement im US-Geschäft reduzieren, während 25 Prozent noch unentschlossen sind. Nur sechs Prozent sehen derzeit Potenzial für einen Ausbau ihrer Aktivitäten in den USA.

Die US-Zollpolitik zeigt laut der Umfrage bereits Auswirkungen und trifft die Geschäftsmodelle der exportorientierten mittelfränkischen Unternehmen : 37 Prozent der Unternehmen berichten von deutlichen negativen Effekten auf ihr Geschäftsmodell, weitere 24 Prozent von leichten Beeinträchtigungen. Positive Effekte wurden von keinem der Befragten genannt.

Gefragt nach den größten Risiken für den Außenhandel mit Blick auf die US-Regierung werden vor allem diese genannt: Handelshemmnisse (67 Prozent), mögliche US-Sanktionen mit globalen Folgen (54 Prozent) sowie Instabilität auf den Finanzmärkten (46 Prozent). Entsprechend skeptisch fällt auch das Urteil über die USA als verlässlichen Handelspartner aus: Nur 18 Prozent sehen sie noch in dieser Rolle, während 41 Prozent dies klar verneinen – ebenso viele äußerten sich unentschieden.

Stattdessen blicken viele Unternehmen verstärkt auf alternative Auslandsmärkte: 70 Prozent erklären, nun werde die Euro-Zone als attraktiver eingeschätzt, gefolgt von der übrigen EU , der Schweiz und Norwegen. Auch außerhalb Europas gewinnen Märkte in Asien/Pazifik und Lateinamerika an Bedeutung.

„Die Verunsicherung unserer Unternehmen über die künftige Verlässlichkeit der USA als Handelspartner ist deutlich spürbar“, erklärt Manuel Hertel, stellvertretender Leiter des Geschäftsbereichs International der IHK Mittelfranken. red