Neues Biotop kann teuer werden
Autor: Evi Seeger
Mühlhausen, Donnerstag, 24. Juni 2021
Natur Als Ausgleichsmaßnahme für den Bau von Wegen und Straßen muss Mühlhausen ein Storchenbiotop anlegen. Die Kosten liegen jedoch viermal höher als bei der Planung vor zehn Jahren. Die Gemeinde sucht Lösungen.
Das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken hat in Mühlhausen die Ausgleichsmaßnahmen für den Bau von Wirtschaftswegen und Straßen im Zuge der Flurneuordnung angemahnt. Die Umsetzung des bereits vor Jahren geplanten „Storchenbiotops“ im Wiesengrund sei nun „zwingend erforderlich“.
Kompensationsmaßnahmen als Ausgleich für Eingriffe in den Naturhaushalt seien generell zeitnah zu den Baumaßnahmen durchzuführen, ist der Mitteilung zu entnehmen. Die Teilnehmergemeinschaft hat dazu eine Vereinbarung über die Ausgleichsmaßnahmen vorgelegt. Diese Vereinbarung werde benötigt, um das Bauprogramm 2021 weiter voranzutreiben.
Die Räte stimmten der Vereinbarung mit der Teilnehmergemeinschaft zu. Die Kosten der Maßnahme dürften jedoch die meisten Räte erstaunt haben: Sie belaufen sich auf 201 500 Euro. Der Anteil der Marktgemeinde beträgt danach 20 Prozent, also mehr als 40 000 Euro. In der Planungsphase vor gut zehn Jahren war der Kostenanteil der Gemeinde Mühlhausen mit 9600 Euro, somit auf etwa ein Viertel der heutigen Kosten geschätzt worden.
Grund für die erhebliche Kostensteigerung ist nach Ermittlung durch das Höchstadter Tiefbaubüro Maier die Übernahme und fachgerechte Entsorgung des anfallenden Aushubmaterials. Die Frist für die Benutzung von Auffüllflächen der Teilnehmergemeinschaft sei bereits 2013 abgelaufen, wurde festgestellt. Somit fehle die Möglichkeit, das Aushubmaterial aufzunehmen.
Noch scheint über die Kosten nicht das letzte Wort gesprochen zu sein: „Wir hoffen, dass wir den Boden anderweitig unterbringen“, zeigte sich Bürgermeister Klaus Faatz ( CSU ) zuversichtlich. Diesen Weg möchte auch sein Stellvertreter Alexander Schüpferling (FW) beschreiten. Es müsse doch möglich sein, den Boden irgendwie sinnvoll zu nutzen, warf er in die Runde.
Einen positiven Nebeneffekt hat die Angelegenheit dennoch. Wie Bürgermeister Faatz erklärte, wird das Storchenbiotop von den zuständigen Behörden als Wasserrückhalt genehmigt und anerkannt.