Druckartikel: Nach 47 Jahren ist noch immer nicht Schluss

Nach 47 Jahren ist noch immer nicht Schluss


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Schlüsselfeld, Donnerstag, 27. Mai 2021

„Die Johanniter ohne Karl Frischmann kann ich mir nicht vorstellen“, so fasst Andreas Dennert, ehemaliger langjähriger Rettungsdienstleiter der oberfr...
Abschied nach 47 Jahren: von links Jürgen Keller (Dienststellenleiter Bamberg), Karl Frischmann, Uwe Kinstle, Tom Roschmann (Rettungsdiensleiter) und Andreas Dennert


„Die Johanniter ohne Karl Frischmann kann ich mir nicht vorstellen“, so fasst Andreas Dennert, ehemaliger langjähriger Rettungsdienstleiter der oberfränkischen Johanniter, die Stimmung zum Abschied von Karl Frischmann zusammen. Nach 47 Jahren hauptamtlicher Tätigkeit im Rettungsdienst , in denen er den oberfränkischen Verband entscheidend mitgeprägt hat, verabschiedet sich der 65-jährige Schlüsselfelder in den Ruhestand.

Auch an seinem letzten Arbeitstag ließ er es sich nicht nehmen, seine Schicht im Rettungswagen nach Dienstplan zu leisten – nur kurz unterbrochen für eine kleine Feierstunde zum Abschied: „Wir bedanken uns für dieses große Engagement! Ohne solche Mitarbeiter wäre der Verband nicht das, was er heute ist“, so Uwe Kinstle, Mitglied des Regionalvorstandes der Johanniter in Oberfranken.

Bereits 1972 stieß Frischmann als ehrenamtlicher Sanitäter zur Johanniter-Unfall-Hilfe Burghaslach, bei der sich damals rund 30 Mitglieder engagierten, um die Bevölkerung in Erster Hilfe auszubilden und einen einsatzbereiten Krankentransportdienst zu stellen. 1974 wechselte der ausgebildete Rettungsassistent dann ins Hauptamt. Schon alleine aus räumlicher Nähe lag das nahe: Der heute 65-Jährige wohnte damals in Burghaslach direkt neben der Feuerwehr , in der die Dienstelle der Johanniter-Unfall-Hilfe untergebracht war. Dort war bereits 1969 der erste Krankentransportwagen mit dem Johanniterkreuz in Dienst gestellt worden.

Drei Geburten im Rettungswagen

Häufigster Einsatzort in diesen ersten Jahren war für Frischmann und seine Kollegen die nahe gelegene Autobahn A 3. „Natürlich bleiben besonders schwere Unfälle immer im Kopf, aber lieber erinnere ich mich an die vielen schönen Erlebnisse“, so Frischmann beim Rückblick auf Tausende von Einsätzen. Zum Beispiel auf immerhin drei Geburten, die er im Rettungswagen miterlebt hat.

Doch nicht nur im Einsatz war Karl Frischmann mit Engagement dabei, hinter den Kulissen der Rettungswache trug er als Lagerverwalter, Beauftragter für Medizinprodukte und Qualitätsbeauftragter ebenfalls entscheidend zum reibungslosen Ablauf bei. Auch für neue und junge Kollegen war er immer einer der ersten Ansprechpartner: Bis zum Schluss übernahm er die Einweisung neuer Kollegen in die Geräte- und Fahrzeugtechnik. Endgültig ist der Abschied aber zum Glück nicht: Ehrenamtlich wird der 65-Jährige auch künftig noch auf RTW und KTW im Einsatz sein. red