Museum lässt „Kinderträume“ aufleben
Autor: Redaktion
Frauenaurach, Dienstag, 01. Februar 2022
Ausstellung Im Amtshausschüpfla in Frauenaurach besteht am Sonntag noch einmal die Gelegenheit zu einem Blick in die Welt der Kleinen.
Traditionell endete früher die Weihnachtszeit am 2. Februar. Man nennt den Tag auch Maria Lichtmess, denn an diesem Tag wurden die Kerzen in der Kirche gesegnet. Der Tag wird auch als Darstellung Jesu im Tempel gefeiert. Damals war es üblich, dass ein neu geborenes Kind und seine Mutter erst nach 40 Tagen das Haus verlassen durften. Deshalb konnte das Jesuskind erst nach 40 Tagen von seinen Eltern im Tempel präsentiert werden, wie es damals dem jüdischen Glauben nach üblich war.
Das Ende der Weihnachtszeit
Der Lichtmesstag, sechs Wochen nach Weihnachten, und der Martinitag, sechs Wochen vor Weihnachten, hatten früher ähnliche Bedeutung. Meist endete das Arbeitsverhältnis von Mägden und Knechten an Martini und begann neu am Lichtmesstag. Es konnte auch umgekehrt passieren. An Lichtmess und auch an Martini fanden jährliche Bezahlungen für Mägde und Knechte durch die Dienstherren statt. Deshalb fanden an Martini und an Lichtmess Märkte statt, damit die Bediensteten einkaufen konnten: Kleidung, Stoffe und hauswirtschaftliche Gegenstände. Auch in Erlangen findet dieser Lichtmess-Markt jedes Jahr in der Woche von Lichtmess auf dem Schlossplatz statt – leider entfällt er pandemiebedingt in diesem Jahr.
Das Museum im Amtshausschüpfla in Frauenarach erinnert an das frühere Ende der Weihnachtszeit und öffnet daher noch einmal die Ausstellung „100 Jahre Kinderträume“. Die Ausstellung zeigt vieles, von dem Kinder immer träumten und auch heute teilweise noch träumen. Zu sehen sind Spielzeug, Puppenstuben und Puppengeschirr aus der Zeit zwischen 1870 und 1970.
Überraschend und faszinierend ist die Erkenntnis, wie sich die Welt der Erwachsenen im Kinderspielzeug widerspiegelt. Einrichtungen der Puppenstuben und Puppenhäuser sind dem erwachsenen Umfeld nachempfunden und bis ins kleinste Detail kopiert. Die Vielseitigkeit dieser Miniaturen gab den Anlass, die Sommerausstellung „Träume aus Porzellan“ nicht vollständig abzubauen, sondern begleitend in die Weihnachtsausstellung einzuarbeiten. Auf diese Weise gelingt es dem kreativen Arbeitskreis um Jutta Triantafyllidis, teilweise sehr kleine, fast winzige Puppen-Porzellane ihren großen Vorbildern gegenüber zustellen.
Die Ausstellung ist geöffnet am 6. Februar von 13 bis 17 Uhr. Es gelten die 2G-plus-Regeln. Besucher mit Booster-Impfung (mindestens 15 Tage vor Museumsbesuch ) benötigen keinen Test. Die FFP2-Maske ist Pflicht.
Das Leben vor 100 Jahren wird gezeigt