Mittelstandsunion fordert Vorlaufzeit

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Die Mittelstandsunion (MU) Mittelfranken veranstaltete mit anderen bayerischen MU-Verbänden eine kurzfristig einberufene Informationsveranstaltung für...

Die Mittelstandsunion (MU) Mittelfranken veranstaltete mit anderen bayerischen MU-Verbänden eine kurzfristig einberufene Informationsveranstaltung für Mitglieder und Interessierte zum Thema 3G.

Heidrun Hausen, Personalleiterin in einem mittelständischen Chemieunternehmen sowie MU-Mitglied, stellte die Rechtslage dar und gab praktische Tipps zur Umsetzung. Über 60 Teilnehmende diskutierten eineinhalb Stunden über 3G im Unternehmen.

In der ersten halben Stunde schaltete sich auch, wie die MU mitteilte, der bayerische Innenminister Joachim Herrmann in die Videokonferenz ein. Die Mittelständler hatten Gelegenheit, mit ihm über ihre Sorgen und Nöte zu diskutieren.

„Unser wichtigstes Anliegen ist: Gebt uns mehr Vorlaufzeit für die Umsetzung“, sagte Robert Pfeffer, Bezirksvorsitzender der MU. Zwischen der Verkündung einer Verordnung und dem Inkrafttreten lägen oft wenige Stunden. Dies überlaste vor allem kleine und mittelständische Unternehmen; schnell verliere man den Überblick.

Auch die Sorge vor zu aggressiven Kontrollen treibt die Betriebe um. Es ist den Unternehmern nicht eingängig, warum neben der zentralen Dokumentation der Kontrollen auch die Nachweise mitgeführt werden müssten. Dies belaste, hieß es, den Arbeitsablauf zusätzlich, ohne Sicherheit für Belegschaft und Kunden zu bieten.

Gerade die Änderungen zwischen der letzten Änderung der 14. bayerischen Infektionsschutzmaßnahmen und der Änderung des Infektionsschutzgesetzes im Bund waren den Unternehmern nicht bewusst: Die meisten hatten sich, wie die MU Mittelfranken weiter mitteilte, noch darauf verlassen, dass die Testpflicht für Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitern nicht gelten würde.

Viele Fragen gab es auch rund um den Datenschutz. Claudia Philipp von der Atarax- Unternehmensgruppe aus Herzogenaurach konnte direkt aus einem Seminar von der Einschätzung des bayerischen Landesdatenschutzbehörde berichten. Besonders wichtig war ihr darzulegen, dass die erhobenen Daten zum 3G-Status nur einem ausgewählten Nutzerkreis zugänglich gemacht werden dürften.

Robert Pfeffer freute sich über den großen Erfolg der Veranstaltung. Dass sich trotz der kurzen Vorlaufzeit über 60 Leute für das Thema interessieren, zeige, „dass wir den Nerv der Mittelständler getroffen haben“. Einig waren sich alle, dass man im Unternehmen zusammenhalten müsse: „Es ist eine schwere Zeit und belastet alle; uns Mittelständler zeichnet aus, dass wir pragmatisch und verantwortungsvoll mit solchen Herausforderungen umgehen“, schloss Robert Pfeffer. red