Mit wenig Geld auf die Base
Autor: Verena Stephan
Herzogenaurach, Mittwoch, 03. März 2021
In Herzogenaurachs neuem Stadtteil gibt es Wohnungen, die gefördert werden.
"Vielen Herzogenaurachern ist nicht bewusst, dass sie einen Anspruch auf Wohnungsförderung auf der Herzo Base hätten", so lautete der Konsens aus der jüngsten Sitzung des Kultur-, Bildung- und Sozialausschusses. Thema der Sitzung war unter anderem der Bericht der Koordinierungsstelle Wohnraum, der einen Überblick über die Wohnungen in den beiden bereits bebauten Abschnitten der Herzo Base geben sollte.
Marcus Neeser ist seit drei Jahren für die Vermittlungsstelle tätig, berät Bürger bei Fragen zu den Förderprogrammen und koordiniert die Vergabe der Wohnungen. Im Bauabschnitt Herzo Base II konnten im Frühjahr 2020 laut seiner Statistik 120 Wohnungen in der Aristide-Briand-Straße bezogen werden, darunter 47 Wohnungen, die eine einkommensorientierte Förderung (EoF) erhalten.
Wer Anspruch auf eine EoF-geförderte Wohnung hat, sei ganz leicht zu berechnen, erklärt Marcus Neeser: "Wenn Interessierte zu einem Beratungstermin zu mir kommen, lese ich anhand des Einkommens und der Hausstandsgröße in einer Tabelle ab, in welche Förderungsstufe die Wohnungssuchenden einzuordnen sind." Stufe 1 sieht eine eigene Mietbelastung von 4,80 Euro pro Quadratmeter vor, pro Stufe steigt dieser Preis um einen Euro. Das Problem sei, dass viele Bürger annehmen würden, ihre Arbeitsverhältnisse entsprächen dem Standard und sie kämen somit für eine Förderung gar nicht infrage. "Das stimmt so aber nicht ganz, weil auch eine Familie mit einem voll- und einem teilzeitbeschäftigten Elternteil in die Stufe 3 fallen kann, beispielsweise wenn sie drei Kinder haben", weiß der Experte.
Bezug bis Mai 2021
Deswegen seien die Beratungsstelle und die Vollzeitstelle von Neeser so wichtig, betonte auch Bürgermeister German Hacker ( SPD ). Bis Mai 2021 sollen nun auch die Wohnungen in der Carl-von-Ossietzky-Straße bezogen werden, 32 preisgebundene und 31 EoF-geförderte Objekte stehen hier zur Verfügung. "Natürlich achtet die Stadt bei der Vergabe der Wohnungen darauf, Herzogenauracher Bürgern den Vorzug zu gewähren", versicherte der Bürgermeister dem Kulturausschuss.
Alle Wohnungen seien barrierefrei mit Aufzug und ebenerdigen Eingängen gebaut worden und einige wenige seien rollstuhlgerecht gestaltet. "Da hatten wir zwar nur zwei ausgeschrieben, aber die waren gar nicht so leicht loszukriegen", erinnert sich Marcus Neeser.