Mehr Windräder und Solaranlagen lösen das Problem nicht
Autor: Redaktion
Weingartsgreuth, Freitag, 23. Sept. 2022
Zum Artikel „Sonne in Medbach - Wind im Wald“ im FT vom Donnerstag, 22. September, erreichte uns folgende Lesermeinung:Ich glaube inzwischen, dass...
Zum Artikel „Sonne in Medbach - Wind im Wald“ im FT vom Donnerstag, 22. September, erreichte uns folgende Lesermeinung:
Ich glaube inzwischen, dass viele Politiker nicht wissen, dass die Stromerzeugung aus Wind- und Solarparks nicht grundlastfähig ist. Die „Energiewende", also das primäre setzen auf volatile Stromerzeuger , kann niemals funktionieren, selbst wenn das ganze Land mit Solarzellen und Windrädern zugepflastert wird. Nicht nur weil es keine großmaßstäbliche Speichertechnologie für Strom gibt und in den nächsten Jahrzehnten auch nicht geben wird.
Auch physikalische Sachzwänge wie zum Beispiel Netzstabilität, Regelleistung und gesicherte Leistung müssen berücksichtigt werden. Je mehr Windparks und Solaranlagen in Betrieb gehen, umso mehr konventionelle Kraftwerke benötigt man, um die Stabilität des Netzes zu sichern.
Daher ja auch die geplanten Gaskraftwerke in Deutschland: Nicht nur als Notnagel für die Dunkelflaute, sondern auch um den Standardbetrieb der Volatilen zu ermöglichen, ohne dass dadurch das Netz instabil wird.
Stromerzeugung und Stromverbrauch müssen immer im Gleichklang erfolgen. Und das sorgt eher für noch mehr Kostensteigerungen, die Energie wird dadurch noch teurer. In mehreren Absätzen im Koalitionsvertrag der Ampel vom Herbst 2021 kann man nachlesen, dass die Errichtung vieler neuer Gaskraftwerke vorgesehen ist! Zitat: „Erdgas ist für eine Übergangszeit unverzichtbar“!
Wenn man Kernkraftwerke abschaltet, muss man an wind- und sonnenarmen Tagen Kohlekraftwerke auf Volllast laufen lassen. Will man auch diese nicht, müssen Gaskraftwerke einspringen. Wer wie die Deutschen auf alle drei Energiegewinnungsarten gleichzeitig verzichten will, ähnelt einem Mann, der vom Hochhaus springt und hofft, rechtzeitig vor der Landung fliegen zu lernen.
Noch mehr Windräder und noch mehr Solaranlagen lösen nicht das Problem, dass in einer windstillen Nacht dann kein Strom zur Verfügung steht. Sämtliche vorhandenen Pumpspeicherkraftwerke für Strom aus regenerativen Quellen sichern den Bedarf Deutschlands für gerade einmal vierzig Minuten. Deswegen ist es auch völlig aussichtslos, sich durch den verstärkten Ausbau von Wind- und Sonnenenergie „auf Dauer autark machen zu wollen“, wie Bürgermeister Brehm im Bericht zitiert wird.