Kinder zieht es in den Wald
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 26. Januar 2021
Stadtrat fasst Grundsatzbeschluss für einen Waldkindergarten in Höchstadt. Standortsuche läuft.
Dem Wunsch vieler Eltern nach einem Waldkindergarten in Höchstadt kam der Stadtrat in seiner Sitzung am Montagabend einen großen Schritt näher. Einstimmig wurde beschlossen, einen Waldkindergarten "anzustreben". Die Initiatoren hätten zwar gerne schon einen endgültigen Beschluss gehabt, den soll es jetzt aber erst im März geben.
Vorher wird der Bauausschuss den Standort festlegen. Beschlossen hat der Stadtrat am Montagabend allerdings schon, dass ein freier Träger den Waldkindergarten betreiben soll. Mit der in Uehlfeld sitzenden gemeinnützigen Unternehmergesellschaft Wichtelglück stellte sich in der Sitzung auch gleich ein interessierter Betreiber vor, der bereit stünde, den Waldkindergarten in Höchstadt zu starten.
Keine großen Investitionen nötig
Sandra Besold und Jessica Arndt, die beiden Macherinnen von Wichtelglück, betreiben bereits in Neustadt einen Waldkindergarten und gründen gerade den nächsten in Bad Windsheim. Den Räten in Höchstadt stellte Besold ihr Konzept vor. Das basiere auf dem bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan. Die Vorschulerziehung könne laut Besold ebenso in der Natur vollzogen werden wie die musikalische Früherziehung.
Große Investitionen sind für einen Waldkindergarten nicht notwendig. Es reiche ein Grundstück im Wald oder am Waldrand und ein Bauwagen. "Strom und Wasser sind nicht nötig", erklärte Besold zur Verwunderung einiger Räte. Für die dringenden Bedürfnisse der Kinder gibt es eine Kompost-Toilette. Geschlafen wird in Hängematten und auf Fellen.
Peter Winkler (Grüne) äußerte die Befürchtung, dass ein Waldkindergarten durch seinen Standort auch die Natur beeinträchtige. Einmal durch die Aktivitäten der Kinder und durch den Autoverkehr, wenn die Kinder gebracht und abgeholt werden.