"Kauf war rechtens"
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Lonnerstadt, Donnerstag, 25. März 2021
Die drei Bürgermeister von Lonnerstadt sowie drei Gemeinderäte beziehen deutlich Stellung: Der Vorwurf, Bürgermeisterin Regina Bruckmann sei bevorteilt worden, sei haltlos.
Lonnerstadt — Der Tenor der Runde war einhellig: Der Verkauf des Grundstücks inklusive der darauf stehenden Salzhalle sei rechtens und absolut sauber gelaufen. Man würde es wieder so machen, sofern die Gemeinde das Grundstück nicht braucht und ein Anlieger sich darum bewirbt.
Bei einem Vor-Ort-Termin nahmen Bürgermeisterin Regina Bruckmann (FW), ihre Stellvertreter Günter Rost ( SPD ) und Gerrit Hoppe (FW), sowie die Gemeinderäte Hermann Popp (WGF), Patrick Teufel (FW) und Johann Höps ( CSU ) Stellung zu den Vorwürfen von Gemeinderat Giovanni Daniele, dem seit seinem CSU-Austritt fraktionslosen Lonnerstadter Gemeinderat .
Bruckmann hat das Grundstück gegenüber ihrer Mühle samt dem alten Salzlager gekauft. Sie möchte es abreißen und dort einen Mühlenladen und ein Café eröffnen. Der Fränkische Tag hatte am Freitag, 19. März, eine Stellungnahme veröffentlicht, in der Daniele behauptet, es habe für das an die Bürgermeisterin verkaufte Gemeindegrundstück mit der Salzhalle mehrere Interessenten gegeben. Die Gemeinde habe das Grundstück jedoch nicht ausgeschrieben.
Die große Einigkeit zum Kauf des Grundstücks habe sich im Beschluss, der mit 14:1 Stimmen gefasst wurde, gezeigt, erklären die Gemeindevertreter. Als Hauptargument wurde genannt, dass sich daraus ein doppelter Nutzen für die Gemeinde ergebe. Nicht nur, dass das Konzept des Mühlenladens anspreche und als ein Gewinn für das Dorf gesehen werde. Sondern auch, weil aus dem Verkaufserlös ein modernes Salzsilo im Gemeindebauhof errichtet werden soll. Mit dem alten, aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts stammenden Salzlager sei ein wirtschaftliches Arbeiten heute nicht mehr möglich. "Der Halle hätte ich noch zwei Jahre gegeben, dann wär sie eingefallen", sagt dazu Johann Höps, der ehemalige Leiter des Gemeindebauhofs.
Keine anderen Interessenten bekannt
"Wenn es ein sinnvolles Gesamtkonzept gibt, machen wir uns Gedanken, ob wir das Grundstück dem Bewerber geben", erläutert Vize-Bürgermeister Günter Rost die gängige Praxis. Das Konzept habe überzeugt, ja "mitgerissen", bekräftigt Patrick Teufel. Eine weitere offizielle Anfrage für die Salzhalle liege nicht vor, stellt Rost fest. Auch "inoffiziell" (also, was im Dorf so die Runde macht, Anmerkung der Red.) sei ihm nichts bekannt.