Jeder Einsatz war ein Knochenjob
Autor: Evi Seeger
Schlüsselfeld, Dienstag, 02. November 2021
Jubiläum Vor 150 Jahren mussten die Feuerwehren ohne die technischen Hilfsmittel von heute Brände löschen. Für Schlüsselfeld hat Altbürgermeister Georg Zipfel zusammengetragen, wie sich die Arbeit in diesem Ehrenamt verändert hat.
„Wie weit kann man Wasser mit einem Eimer werfen?“ Eine Frage, die Georg Zipfel in seinem Vortrag den aufmerksamen Zuhörern stellte. Sicher hatten sich viele von ihnen noch nie mit dieser Problematik beschäftigt. Für den Schlüsselfelder Altbürgermeister Georg Zipfel war „die Geschichte hinter der Geschichte“ das eigentlich Spannende an seinem Vortrag zum 150-jährigen Jubiläum der Schlüsselfelder Feuerwehr .
„Am Anfang war der Löscheimer“ könnte als Titel über dem Vortrag stehen, für den Zipfel Interessantes und Kurioses aus 150 Jahren zusammengetragen hat. Im März 1871 wurde die Schlüsselfelder Feuerwehr gegründet. „Ein Protokollbuch und ein Schuhkarton voll mit Bildern“ standen dem Chronisten zur Verfügung. Zipfel wollte aber eines vermeiden: Eine Wiederholung dessen, was ohnehin in den Protokollen nachzulesen ist. Natürlich nahm er sich auch der Geschichte an. Beispielsweise, dass der Brandschutz ursprünglich beim Militär angesiedelt war und die französischen „Pompier Corps“ – Pumpen-Corps – nach 1840 auch hierzulande Nachahmung fanden.
Dreiste Heuchelheimer
Kurzweiliger waren die Begebenheiten vor Ort oder aus der näheren Umgebung. Dazu zählt auch ein Chronikeintrag, der davon Kenntnis gibt, dass die Heuchelheimer (Ortsteil der Stadt Schlüsselfeld ) „die Grobheit begangen haben, die Schlüsselfelder Löschmaschine zu pfänden“. Wohlgemerkt nach einem Einsatz in Heuchelheim.
Einschneidende Brände in der Geschichte der Wehr warfen vor allem eine Frage auf: Wie sind die Wehren an den Brandort gekommen? 1875 etwa, als die Schlüsselfelder der Burgebracher Wehr zu Hilfe eilten. Allein für den Weg brauchte die Wehr drei Stunden! War da nicht alles schon zu spät ?
Die Altstadt in Flammen