Druckartikel: Ideal für verschlammte und enge Wege

Ideal für verschlammte und enge Wege


Autor: Pascale Ferry

Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 04. August 2021

Katastrophenschutz  Der Kreisverband Erlangen-Höchstadt des Bayerischen Roten Kreuzes hat dank einer Stiftung zwei Quads erhalten. Im Kreis Ahrweiler hatten Helfer aus dem Landkreis erst kürzlich erlebt, wie wichtig die Gefährte sein können.
21 PS, Platz für eine Person und eine Staubox, 460 Kilogramm Nutzlast – diese Fahrzeuge sind ideal, um eingeschlossene Menschen über verschlammte Wege zu erreichen.


„Wir kommen gerade aus dem Kreis Ahrweiler zurück, wo wir mit 16 Helfern vor Ort waren. Wir haben 72 Stunden mit vierstündigen Schlafpausen durchgearbeitet und haben insgesamt 25 000 Portionen Essen ausgeteilt“, berichtet Julian Pertek, Kreisbereitschaftsleiter vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK), Kreisverband Erlangen-Höchstadt.

„Dort haben wir gesehen, wie hilfreich die Quads sein werden, denn sie sind ideal für enge, verschlammte Wege durch Weinberge oder Feldwege“, erklärt Pertek. Die beiden Quads des BRK sind geländegängige Kleinfahrzeuge, die über 21 PS verfügen und einen Fahrer und 460 Kilo Nutzlast transportieren können.

Sie konnten dank einer Spende der Stiftung der Kreissparkasse Höchstadt a. d. Aisch und der Sparkassenstiftung zugunsten des Landkreises Erlangen-Höchstadt kürzlich angeschafft werden.

Als wolle das Wetter die Nützlichkeit der Anschaffung noch unterstreichen, fand just zum Zeitpunkt der symbolischen Scheckübergabe ein Unwetter über Erlangen statt. Johannes von Hebel, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse, bekundete: „Wenn wir mit unserer Spende helfen können, Menschen zu erreichen, die eingeschlossen sind, hat die Förderung ihr Ziel erreicht.“

Thomas Heideloff, Rettungsdienstleiter vom BRK, ergänzte: „Vor kurzem sind wir im Landkreis mit einem blauen Auge davongekommen. Die Quads werden uns gute Dienste leisten. Auf engen, unbefestigten Wegen sind sie die bessere Wahl gegenüber schwereren Fahrzeugen.“

Die Wasserwacht freut sich

Alexander Pauls, Vorsitzender der Wasserwacht-Ortsgruppe Höchstadt, freute sich über zwei Schutzmatten und zwei Übungspuppen für die Herz-Lungen-Wiederbelebung, die auch von der Spende angeschafft werden konnten. „Das hilft uns bei der Ausbildung der Rettungsschwimmer“, sagte Pauls. Mit den Matten kann man den Beckenrand im Schwimmbad abdecken und ein Opfer verletzungsfrei aus dem Wasser ziehen. Bisher sei eine Puppe aus den Neunzigern im Einsatz gewesen. Beim neuen Modell „Ambuman“ kann jeder Erste-Hilfe-Kurs-Teilnehmer der Puppe ein eigenes Gesicht auf- und eine eigene Lunge einsetzen. „So sind wir hygienisch auf der sicheren Seite. Das ist ein großer Schritt für uns“, erläuterte Pauls.

Landrat Alexander Tritthart ( CSU ) bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit dem BRK, sowohl beim Testcenter als auch beim Hochwasser an der Aisch. „Von daher machen die Anschaffungen echt Sinn“, hielt der Landrat fest.

Auch bei der Bergwacht im Einsatz

Es bleibe zu hoffen, dass die Quads, die auch bei der Bergwacht in der Fränkischen Schweiz im Einsatz sind, in der Garage bleiben dürfen und nicht zu von Überschwemmungen eingeschlossenen Menschen im Landkreis fahren müssen.