Hans Krautblatter weiß, was Pilzfreunde sich im Winter schmecken lassen
Autor: Evi Seeger
Höchstadt a. d. Aisch, Montag, 08. Februar 2021
Denkt der Pilzfreund an Pilze, dann zumeist an den beliebten Pfifferling, den Champignon oder - zum Herbst hin - an den hochgeschätzten Steinpilz, an ...
Denkt der Pilzfreund an Pilze , dann zumeist an den beliebten Pfifferling, den Champignon oder - zum Herbst hin - an den hochgeschätzten Steinpilz, an Maronen und Rotkappen. Dass es auch im Winter Pilze gibt, die zudem noch ganz köstlich schmecken, weiß der Höchstadter Biologe Hans Krautblatter.
Dennoch sah er sich schon vor einigen Jahren staunend einem Exemplar gegenüber, das er zunächst nicht einzuordnen vermochte. Ein ebenso passionierter wie kenntnisreicher Pilzfreund aus Adelsdorf hatte die ihm unbekannte Pilzgruppe auf einem Grundstück "mit ursprünglicher Vegetation" entdeckt.
Nähere Untersuchungen erbrachten, dass es sich dabei um den "Kräuterseitling", einen Verwandten des Austernseitlings handelte. Ein Blick auf die "Roten Listen" zeigte auch bald, weshalb die Pilzkundigen bei der Bestimmung passen mussten. Bereits 1990 als "sehr selten" eingestuft, galt die Spezies zwanzig Jahre später als "in Bayern seit Jahren verschollen".
"Nicht aber in Adelsdorf", sagt Krautblatter, der natürlich den Standort des Kräuterseitlings nicht preisgibt.
Sehr selten und schmackhaft
Gegen Ende des Jahres 2020 hatte der Adelsdorfer Pilzfreund wiederum ein prächtiges Exemplar des Kräuterseitlings gefunden und den Krautblatters überlassen. Der Lamellenpilz habe einen trichterförmigen, rundum gekrempelten Hut, erklärt der Biologe anhand des Fotos. Die Farbe des Hutes könne sehr unterschiedlich sein - von weiß über grau bis braun, mitunter sogar "gescheckt", also von dunkleren Punkten gezeichnet. Die Lamellen der Hutunterseite weisen deutliche "Querverbindungen" auf. Das Fleisch bezeichnet Krautblatter als "zweckig", ähnlich dem des Pfifferlings.