Fröhliche Weihnacht überall?

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Gemeinde Uggiate Trevano
In Castlebar tritt normalerweise Santa Claus auf dem Marktplatz auf.
In Castlebar tritt normalerweise Santa Claus auf dem Marktplatz auf.
privat
AlfredRebernik
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NoraCoyne
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ElenaDildina
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Brauchtum  Die Corona-Pandemie trübt auch in den Partnerstädten von Höchstadt und Adelsdorf die Vorfreude auf die Feiertage. Ein Blick über die Grenzen.

Frohe Weihnachten , buon Natale, merry christmas oder wißjólawa raschdißtwá wird man sich bald auch in den Partnergemeinden Höchstadts und Adelsdorfs wünschen – aber immer noch unter den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie . Wir erkundigten uns in den Höchstadter Partnergemeinden Castlebar (Irland) und Krasnogorsk (Russland) sowie in Adelsdorfs Partnergemeinden Uggiate-Trevano (Italien) und Feldbach (Österreich), wie es um das Virus und um die Feier des Weihnachtsfestes steht.

Relativ frei bewegen

Bürgermeisterin Rita Lambrughi aus Uggiate-Trevano schreibt: „Nach den neuesten Daten der Region Lombardei sind 79 Prozent der Bevölkerung von Uggiate-Trevano geimpft. Viele sind bereits geboostert oder werden es bis Ende Januar sein. Es gibt viele Gründe, warum Menschen sich bei uns impfen lassen. Ihnen macht Corona Angst. Es liegt sicher auch an Ereignissen in Bergamo im vergangenen Jahr. Außerdem – und das gilt auch für Uggiate – hatten diejenigen, die sich nach der Impfung mit Covid ansteckten, fast keine Beschwerden, und das ermutigt die anderen zu diesem Schritt. Die Impfung am Arbeitsplatz ist jetzt vorgeschrieben. Geimpft kann man all seinen täglichen Aktivitäten „in Sicherheit“ nachgehen. Die Menschen können sich relativ frei bewegen.

Die meisten Regeln habt ihr in Adelsdorf auch. Aber ab dem 15. Dezember müssen bei uns alle Lehrer und Erzieher den „Super Green Pass“ (2G-Regel) haben. Weihnachten in den Familien ist insofern betroffen, dass vielleicht nicht alle Verwandten zusammenkommen können. Im Gottesdienst herrschen ähnliche Regeln wie bei euch. Die traditionelle Dreikönigsfeier ist noch nicht geplant. Wir warten die Entwicklung der Pandemiesituation ab. Wenn sie stattfindet, läuft sie auf jeden Fall nach den Coronaregeln ab, auch wenn wir uns im Freien befinden. In der Weihnachtszeit sind viele unserer Straßen und Plätze festlich erleuchtet. Die Geschäfte und Bars schmücken ihre Schaufenster mit prächtigen Dekorationen. Die Kinder freuen sich auf Befana, die Weihnachtshexe, die auf ihrem Besen herumsaust.“

Kein Adventsmarkt

Alfred Rebernik, Obmann des Vereins Freundeskreis Adelsdorf aus Feldbach , berichtet: „Über die Situation in Feldbach gibt es keine Daten, aber im Bezirk Südoststeiermark haben wir eine Inzidenz von 379,3 – das ist die drittniedrigste im Bundesland Steiermark. Die Impfrate beträgt in Feldbach 67,3 Prozent.

Der Nikolaus konnte auf Bestellung kommen, aber es gab keine Krampus-Umzüge oder Einmärsche wie früher. Wir haben auch keinen Adventsmarkt. Vor dem Rathaus ist ein übergroßer Adventskalender aufgestellt, bei dem sich jeden Tag ein Türchen öffnet. Auf dem Hauptplatz stehen ein schöner Christbaum und eine große Weihnachtskrippe. Wir haben im Ort eine wunderbare Weihnachtsbeleuchtung. Bei den Gottesdiensten muss man in der Kirche und auch im Freien eine FFP2-Maske tragen und Abstand halten. Trotz allem wünschen wir uns und euch ein besinnliches, gesundes Weihnachtsfest .“

Feiern abgesagt

Nora Coyne aus Castlebar schreibt: „Die Inzidenz im County Mayo ist eine der niedrigsten im ganzen Land, und auch in Castlebar ist die Zahl der Fälle in den letzten zwei Wochen mit 38 gering. Die Durchimpfungsrate ist in Mayo hoch, allerdings gibt es eine kleine Gruppe rechtsgerichteter, katholischer und konservativer Menschen, die gegen die Impfung sind, aber ich schätze, die gibt es in jedem Land. Die Impfrate ist jedoch nicht vergleichbar mit Deutschland, da wir eine so geringe Bevölkerung haben. Die Iren halten sich im Allgemeinen an die Regeln und Richtlinien.

Grundschulkinder werden auch geimpft. Ab neun Jahren müssen Schüler im Unterricht Masken tragen sowie in allen Innenräumen, Geschäften, Restaurants … In Restaurants, Kneipen, Theatern usw. muss man einen gültigen Ausweis vorlegen. Bei Hochzeiten gibt es keine Begrenzung der Teilnehmerzahl. Nachtclubs sind geschlossen. Weihnachtsfeiern können mit einer Obergrenze von sechs Personen pro Tisch stattfinden, aber viele Vereine und Betriebe haben ihre Feiern abgesagt, weil man das Risiko fürchtet, angesteckt zu werden. Die Menschen werden ermutigt, wenn möglich im Homeoffice zu arbeiten.

In den Kirchen hängt ein Adventskranz mit fünf Kerzen. Sie haben verschiedene Farben und Bedeutungen: drei sind lila als Zeichen der Buße, eine ist rosa und eine weiße Kerze prunkt in der Mitte des Adventskranzes. Sie darf erst zum Fest entzündet werden – als Zeichen der Freude. Eine alte Tradition ist es, eine brennende Kerze ins Fenster zu stellen, um der Hl. Familie den Weg zu beleuchten. Das bleibt so bis zum 6. Januar, dem „Kleinen Weihnachten “. Dann werden alle Dekorationen entfernt. Trotz aller Einschränkungen freuen sich die Iren auf Weihnachten .“

Heiliger Abend am 6. Januar

Elena Dildina berichtet aus Krasnogorsk: „Am 10. Dezember wurden in Krasnogorsk bisher 22 782 Infektionen registriert. Das ist Platz 2 im Moskauer Gebiet. Überall ist Maskenpflicht.

Weihnachten ist in Russland das zweitwichtigste religiöse Fest nach Ostern. Knapp über die Hälfte der Menschen feiern am 7. Januar in Russland russisch-orthodoxe Weihnachten . In den letzten 70 Jahren ist das Neujahrsfest für viele Menschen in Russland wichtiger als Weihnachten geworden, denn der Glaube und die Religion waren in sowjetischen Zeiten ja verboten.

Das Neujahrsfest ist ein Familienfest. Da kommt Großväterchen Frost mit seiner Enkelin, dem Schneemädchen, und bringt viele Geschenke. Die Bescherung findet am 31. Dezember statt.

Der Heilige Abend wird von christlichen Gläubigen am 6. Januar gefeiert. In Russland gehen am 6. Januar viele Menschen in die Kirche. Am 7. Januar treffen sich viele Menschen, um in der Familie zu feiern. Wir wünschen den Freunden aus Höchstadt ein schönes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr!“