Ende des Winters eingeläutet?
Autor: Dr. Manfred Welker
Herzogenaurach, Freitag, 10. Februar 2023
Frühlingsbeginn Auf dem Schlot der Brauerei Heller in Herzogenaurach hat sich das erste Storchenpaar eingefunden und kündigt damit das Frühjahr an. Um die Tiere ranken sich seit jeher Legenden. Doch warum ist das so?
Die Ankunft von Meister Adebar gegen Frühlingsanfang wurde von Alt und Jung jedes Jahr mit Sehnsucht erwartet. Meistens kehren um die Fastnachtszeit die Weißstörche (lat. Ciconia ciconia) aus ihrem Winterquartier wieder in unsere Breiten zurück. Der erste Storch meldet im Nest sitzend seinen Besitzanspruch an. Mit einiger Verzögerung kommt dann die Partnerin bzw. der Partner. Manchmal gibt es auch Rangeleien und Luftkämpfe, wenn sich Jungstörche ein eigenes Nest ergattern wollen.
Störche waren schon über Jahrhunderte in Herzogenaurach heimisch. Die Stadtmauer war bis in das 19. Jahrhundert mit einem Graben umgeben. Auch die Aurach sowie zahlreiche Weiher, Bäche und Wiesen sorgten für die nötige Nahrung. Den Frühling und den Sommer konnte man sich in Herzogenaurach ohne Storchenfamilie gar nicht vorstellen.
Beschwerde aus dem 17. Jahrhundert
Dem Protokoll der Sitzung des Herzogenauracher Stadtrats vom 21. September 1662 ist zu entnehmen, dass das Storchennest auf der Agenda stand. Der damalige Pfarrer und der Spitalpfleger brachten die Beschwerde vor, dass das Storchennest abgetragen werden solle. Der Ort des Nestes wird nicht genannt, auch nicht das Urteil.
Da sich der Pfarrer und der Spitalpfleger damit befassten, befand sich das Nest vermutlich auf dem Bürgerspital (jetzt Stadtmuseum) auf der Giebelseite zum Pfarrhof. Der Eingang zum Pfarrhof litt offensichtlich unter der Anwesenheit der Vögel.
Umzug auf die Apotheke