Ein Jahr "zum Vergessen"
Autor: Richard Sänger
Großenseebach, Freitag, 12. Februar 2021
Die Corona-Pandemie hat die Jugendkapelle Großenseebach komplett ausgebremst.
Die zweite Welle der Corona-Pandemie hat die Vereine und das gesellschaftliche Leben immer noch voll im Griff - auch die Jugendkapelle Großenseebach . "Auch wenn die Zeiten schwer sind, haben wir das Lachen noch nicht verlernt und hoffen, ihr auch nicht", sagte Sandra Ebersberger, die Vorsitzende der Jugendkapelle, und lud zur Jahreshauptversammlung erstmals im Online-Format ein. Dazu loggten sich 20 Teilnehmer ein, darunter auch den Großenseebacher Bürgermeister Jürgen Jäkel (MfG).
Der Rückblick der Vorsitzenden auf das Jahr 2020 war natürlich von Corona geprägt und den vielen damit verbundenen Einschränkungen und Ausfällen, die besonders den Kultur- und Musikbereich hart getroffen haben. Es gab über das Jahr hinweg keine Auftritte, keine Feste und auch alle geplanten Konzerte wurden abgesagt. Selbst die Orchesterproben konnten über weite Strecken kaum oder nur eingeschränkt mit geringer Personenzahl durch die Abstandsregelungen in der Blasmusik stattfinden.
Bis zum Frühling war die Jugendkapelle noch in der Gaststätte "Im Winkel" untergebracht und im April erfolgte der Umzug in die sanierten Probenräume im Keller des Kindergartens. Die Vorsitzende bedauerte in der Online-Versammlung am meisten, dass die Jugendkapelle die hell und freundlich neu gestalteten Räumlichkeiten mit Schallschutzdecken und stark verbesserten Bedingungen für den Musikunterricht bisher kaum mit Kindern und Hauptorchester genießen konnte.
Sanierung kostete 200 000 Euro
Deshalb ging ein besonderer Dank an den Bürgermeister für die gelungene Sanierung der Probenräume, die laut Jäkel rund 200 000 Euro kostete. Aber nach der letzten Sanierung von 1980 war diese überfällig und wurde vom früheren Bürgermeister Bernhard Seeberger auf den Weg gebracht, schilderte die Vorsitzende.
Die beiden Dirigenten Matthias Uri und Michael Schmidt blickten ebenfalls düster auf das vergangene Jahr zurück. Laut Matthias Uri fiel es für ihn in die Kategorie "Zum Vergessen". Die Jugendkapelle hat derzeit 97 aktive Mitglieder, von denen sich 57 Musiker in der Ausbildung befinden. Sandra Ebersberger wies darauf hin, dass 73 der aktiven Musiker in der Jugendkapelle jünger als 27 Jahre alt sind. Dies sei der große Pluspunkt und das "Pfund" des Vereins.