Die Erfüllung letzter Herzenswünsche
Autor: Redaktion
LKR Erlangen-Höchstadt, Montag, 19. April 2021
Seit zwei Jahren beschert der Wünschewagen Franken des Arbeiter-Samariter-Bundes schwerstkranken Menschen am Ende ihres Lebens noch einmal einen ganz besonderen Glücksmoment.
Noch einmal ans Meer fahren, einen letzten gemeinsamen Ausflug mit der Familie erleben oder mit dem Fußballverein des Herzens im Stadion fiebern – der Arbeiter-Samariter- Bund (ASB) erfüllt seit zwei Jahren schwerstkranken Menschen aus Franken und der Oberpfalz letzte Wünsche.
Der Wünschewagen hat bisher 79 letzte Herzenswünsche erfüllt und dabei bereits über 25 000 Kilometer zurückgelegt. Die kürzeste Fahrstrecke einer Wunschfahrt betrug sechs Kilometer, die weiteste Strecke 1483 Kilometer zum Festival nach Wacken. Der jüngste Fahrgast war neun Monate, der älteste 100 Jahre alt.
Am 16. April 2019 fand die erste Wunschfahrt mit dem damals neun Monate alten Leo statt. Von der Kinderklinik in Erlangen brachte ihn der Wünschewagen Franken zum ersten Mal in seinem Leben in sein Zuhause in der Oberpfalz. Am 9. April 2021 fand die 79. Wunschfahrt in Erlangen statt. Der Wünschewagen Franken brachte seinen 58-jährigen Fahrgast Conny aus dem Landkreis noch einmal gemeinsam mit seiner Familie an den Chiemsee.
Connys glückliches Lächeln
„Dort hatten sie viele Jahre in den Osterferien Urlaub gemacht“, berichtet Caterina Hertweck, Projektleiterin des Wünschewagens Franken. „Die Wunschfahrt fand sehr kurzfristig statt, zwischen Anfrage und Wunschfahrt lagen nur knapp drei Tage, da sich der Gesundheitszustand von Conny stark verschlechterte. Der Wunsch, noch einmal an den Chiemsee zu fahren, war aber so groß, dass Conny all seine Kraft für seinen Wunschtag mobilisierte.“
Caterina Hertweck begleitete die Wunschfahrt selbst. Gemeinsam mit ihren „Wunscherfüller“-Kollegen Lucia und Gert brachte sie Conny mit seiner Familie an den Chiemsee. Waren die Tage zuvor kalt und grau gewesen, so strahlte an diesem besonderen Tag die Sonne und die Gruppe um Conny konnte bei warmen Temperaturen einen schönen Nachmittag am Ufer des Chiemsees verbringen. Es wurde viel gelacht und in Erinnerungen geschwelgt. Gemeinsam wurden die mitgebrachten Leckereien bei einem Picknick verspeist.
Als Erinnerung hat Conny einen Stein in Herzform mitgenommen, den seine Familie dort gefunden hat. Diesen Stein hielt er bei der Rückfahrt festumschlossen und lächelte glücklich.