Dank an die Stadtkapelle
Autor: Redaktion
Höchstadt a. d. Aisch, Montag, 22. Juli 2024
Zu einem überraschenden Besuch kam Bürgermeister Gerald Brehm kürzlich bei der wöchentlichen Probe der Stadtkapelle Höchstadt. Mitgebracht hatte er ein großes Dankeschön für die hervorragende...
Zu einem überraschenden Besuch kam Bürgermeister Gerald Brehm kürzlich bei der wöchentlichen Probe der Stadtkapelle Höchstadt . Mitgebracht hatte er ein großes Dankeschön für die hervorragende jahrelange Zusammenarbeit der Stadtkapelle mit der Stadt Höchstadt . „Ihr seid ein wichtiger Stützpfeiler unserer kommunalen Gemeinschaft“, lobte der Rathauschef, „ohne eure musikalische Unterstützung würde so manche städtische Veranstaltung ein ganzes Stück blasser aussehen.“
Und die städtischen Veranstaltungen, bei denen die Stadtkapelle Höchstadt aufspielt, sind nicht wenige. Über den Jahreskreis verteilt spielen die Musiker – je nach Anlass – in Rot oder in Tracht bei der Kirchweih , beim Altstadtfest und beim Weihnachtsmarkt . Bei der Kirchweih begleitet die Stadtkapelle alle traditionellen Bräuche der Kerwafreunde wie das Baumaufstellen, das Raustanzen oder das Kerwabegraben. Auch für die katholische Gemeinde St. Georg sind die Aktiven rund ums Jahr tätig, besonders bei der Fronleichnamsprozession, diversen Bittgängen und dem Totengedenken im November. Und natürlich zu Weihnachten und Ostern, den beiden christlichen Hochfesten. Zusätzlich bereichert sie das Höchstadter Musikleben durch Konzerte, beispielsweise zum Frühling oder zu Weihnachten.
Diese Auftritte sind historisch gewachsen, so wie die Stadtkapelle Höchstadt selbst auf eine langjährige Geschichte zurückblicken kann. Wie Ehrenmitglied und Hobby-Archivar Georg Römer erklärt, gab es bereits 1382 archivalisch erwähnt die „Stadtpfeifer“ im mittelalterlichen Amtsstädtchen des Hochstifts Bamberg, die auch bei feierlichen Anlässen mitwirkten. Bei den sogenannten Landeshuldigungen im 17. und 18. Jahrhundert waren ebenso Höchstadter Musiker beteiligt.
In den Matrikeln des Stadtpfarramtes wurde 1806 ein „Stadtmusikant“ aufgeführt, der dann zum Namensgeber für die „Schätzel-Musiker“ wurde. Diese musizierten dann 1871 bei einem städtischen Tanzabend für die Kriegsteilnehmer des deutsch-französischen Krieges.
Die offizielle Gründungsstunde für die Stadtkapelle Höchstadt schlug dann im Jahr 1882, als sie als Musikverein vom Stadtmagistrat bestätigt wurde. Zweck war, „Geschmack an edler Musik zu wecken und zu nähren und der anständigen Bevölkerung in und außer der Stadtgemeinde Höchstadt für geselliges Leben eine Centralisation zu bieten“.
Nach dem Ersten Weltkrieg bildete sich kurzzeitig eine Schalmeienkapelle aus Höchstadter Beamten und jüngeren Musikfreunden. Nach dem Zweiten Weltkrieg knüpfte die Stadtkapelle wieder an alte Traditionen an und erreichte eine Wiederbelebung zunächst unter dem Dach des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes. 1950 gab es dann bereits eine Satzung. Neben der Mitwirkung an Maifeiern, Wallfahrten und Prozessionen, Standkonzerten und Vereinsjubiläen standen auch mehrere hochrangige Auszeichnungen auf dem Programm der Musikanten . So wie 1953 und 1965 in Steingaden, wo einmal Silber und einmal der erste Rang in der Oberstufe erkämpft werden konnten. Weitere Highlights waren sicherlich die musikalische Ausgestaltung des 350-jährigen Bestehens des Bürgerschützenvereins Dörpen 1975 und die Teilnahme am Oktoberfest in Winnipeg, Kanada, im Jahr 1976. Insgesamt hatte die Stadtkapelle in den 70er und 80er Jahren an die 140 Auftritte jährlich, was dann doch über die Zeit ein bisschen zu viel wurde. 1981 stellte sich die Stadtkapelle bei einem Konzert im Weberskeller in neuer fränkischer Tracht vor.
Heute leitet Tanja Schwägerl, unterstützt von einem Vorstandsteam, die Geschicke des rührigen Vereins. Bürgermeister Brehm weiß dies alles sehr zu schätzen und wünscht sich auch für die Zukunft ein gutes und konstruktives Miteinander. Deshalb holte er dann zum Abschluss seines Besuches eine kleine Überraschung hervor: eine Einladung für alle Musikerinnen und Musiker zu einer deftigen Brotzeit auf den städtischen Bierkeller. Susanne Bayer