Hemhofens Kämmerin präsentierte einen Etat mit sinkendem Schuldenstand.
Haushaltszahlen und deren Präsentation sind ja stets eine etwas trockene Materie. In der Sitzung des Gemeinderats Hemhofen am Dienstagabend zeigten sich alle Mitglieder aber sehr begeistert über das vorliegende Zahlenwerk. Am Ende des Vortrags gab es sogar Applaus für Kämmerin Tanja Krauß.
"So früh war der Haushalt noch nie fertig", lobte Reimer Hamm ( CSU ) im Namen des Finanzausschusses die gute Arbeit. Bürgermeister Ludwig Nagel ( CSU ) stellte die große Finanzdisziplin der gesamten Verwaltung heraus. Denn die vorgelegten Zahlen können sich durchaus sehen lassen. Der Schuldenstand aus dem Jahr 2014 von rund neun Millionen Euro konnte bis jetzt fast halbiert werden. Im vergangenen Jahr baute die Gemeinde Verbindlichkeiten in Höhe von etwa 700 000 Euro ab. Nagel zeigte sich zuversichtlich, auch 2021 in ähnlichem Umfang Schulden tilgen zu können. Seit zwei Jahren ist man zudem nicht mehr auf Kassenkredite angewiesen, was auch so bleiben soll. Stattdessen rechnet Krauß mit einer zunehmenden freien Finanzspanne, die 2022 bereits bei rund 500 000 Euro liegen soll.
Insgesamt plant Hemhofen mit einem Etat von 22,9 Millionen Euro und liegt damit gut eine Million Euro unter dem Vorjahreswert. Den Großteil beansprucht dabei mit 17,7 Millionen Euro der sogenannte Verwaltungshaushalt, aus dem die Betriebs- und Personalkosten bestritten werden. Die restlichen gut 5,2 Millionen Euro bilden den Vermögenshaushalt, aus dem die Gemeinde ihre Investitionen bestreiten muss. Hier stechen Ausgaben zur Kanalsanierung und Entwässerung mit 370 000 Euro und mit über 2,6 Millionen Euro die Schulsanierung hervor.
Keine Teuerungen in Sicht
Der größte Kostenbrocken in den nächsten Jahren ist zweifellos die Sanierung der Grundschule. Passend dazu stellte der Objektsteuerer Gerhard Schäfer den aktuellen Kostenstand des Großprojekts vor. Dabei zeigte er sich durchaus zufrieden mit der Kostendisziplin, wobei natürlich in einigen Bereichen erst wenige Abrechnungen vorgenommen worden seien. Im Mai möchte Schäfer erneut einen Zwischenbericht im Gemeinderat vorlegen. Dann könnte man schon ziemlich genau abschätzen, wo man letztendlich mit den Gesamtkosten liegen wird. Mit großen Überraschungen und damit Teuerungen müsste man nicht mehr rechnen.
Bürgermeister Nagel berichtete in diesem Zusammenhang, dass mittlerweile alle großen Gewerke ausgeschrieben oder vergeben sind. Die Gemeinde plane derzeit mit Gesamtkosten von rund sechs Millionen Euro, wobei fast die Hälfte davon über Fördermittel abgedeckt sind. "Wir können froh über diese großzügige Förderung sein, denn sonst könnten wir das nicht realisieren", so Nagel.